Die mit je 10.000 Euro dotierten Österreichischen Staatspreise für literarische Übersetzung 2017 gehen heuer an Brigitte Große und Andy Jelcic. Während sich Große mit zahlreichen Übersetzungen französischsprachiger Literatur ins Deutsche einen Namen gemacht habe, wird der Kroate Jelcic für seine Translationen deutschsprachiger Klassiker und neuer Werke österreichischer Literaten gewürdigt.

Große sei "eine äußerst vielseitige Übersetzerin, die eine lange Liste von französisch­sprachiger Literatur verschiedenster Stile und Ausprägungen mit großer Sorgfalt und Präzision ins Deutsche gebracht hat. Dank ihrer beeindruckenden sprachlichen Spannweite, Empathie und Ausdruckskraft gelingt es ihr, für jedes Buch, für jeden Autor und jede Autorin einen eigenen Ton zu entwickeln", heißt es am Mittwoch in einer Aussendung der "IG Übersetzerinnen Übersetzer".

In kontinuierlicher Arbeit habe sich Jelcic mit seinen Übersetzungen von "Klassikern" - etwa von Robert Musil oder Heimito von Doderer - ebenso verdient gemacht wie um das Übertragen neuer Werke der österreichischen Literatur ins Kroatische. "In Übersetzerkreisen gilt sein Name als Gütesiegel für philologisch höchst ausgefeilte und kulturgeschichtlich wie literaturtheoretisch fundierte Übersetzungen, die sich zugleich durch Kreativität und kühne Wortschöpfungen auszeichnen. Seine Übertragung von Musils 'Mann ohne Eigenschaften' wird als atemberaubende Neu-Übersetzung gelobt", heißt es.

Die beiden Autoren werden die Staatspreise am 1. Juli im Wiener Literaturhaus entgegennehmen. Die Festrede hält der Schriftsteller und Übersetzer Martin Pollack.