Die österreichisch-slowenische Schriftstellerin Maja Haderlap erhält den mit 40.000 Franken (rund 34.000 Euro) dotierten Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich. Er wird alle vier Jahre an Autorinnen und Autoren vergeben, die sich künstlerisch kompromisslos mit den Grundfragen der Demokratie auseinandersetzen.

Haderlaps Lyrik und Prosa vereine poetische Brillanz mit politischer Brisanz, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Zürich vom Dienstag. Das Werk der Schriftstellerin stehe für eine Literatur, die sich nicht mit Grenzen abfinde. Und das in einer Zeit, in der vielerorts in Europa wieder Identitätspolitik betrieben werde, die Menschen, Sprachen und Kulturen scheide.

In der Begründung der Jury heißt es, Haderlaps Dichtung enthüllt hinter jedem Schweigen eine Klage und findet hinter jedem Geheimnis eine Tat. 2011 gewann Haderlap den Ingeborg-Bachmann-Preis mit einem Text über den Widerstand der Kärntner Slowenen gegen die deutsche Wehrmacht.

Der Max-Frisch-Förderpreis geht an die Zürcher Schriftstellerin Dorothee Elmiger. Frühere Träger des Hauptpreises sind Tankred Dorst, Jörg Steiner, Ralf Rothmann, Barbara Honigmann und Robert Menasse.