Mit Postern wie "Gegen Rassismus" und "Für Freiheit und Vielfalt" haben am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse Spitzenvertreter der deutschen Buchbranche vor dem Antaios Verlag demonstriert. Damit solle deutlich gemacht werden, dass der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Werte des rechts angesiedelten Verlags nicht teile, sagte Börsenvereins-Sprecher Thomas Koch.

Es gehe aber nicht um die Präsenz des Verlags auf der Messe. Antaios, das den umstrittenen Bestseller "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle und Werke des deutsch-türkischen Rechtspopulisten Akif Pirincci verlegt, ist zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder auf der Messe. Den Stand hatte der Börsenverein im Vorfeld ausdrücklich verteidigt. Die Meinungs- und Publikationsfreiheit gelte für jeden.

An der kleinen Protestaktion beteiligten sich laut Börsenverein auch Vertreter von Verlagen. Antaios ist in Halle 3.1 nur wenig Meter vom Börsenvereins-Stand entfernt. Man könne sich über Aufmerksamkeit nicht beklagen, sagte Verleger Götz Kubitschek der Deutschen Presse-Agentur. Antaios sei auf die Buchmesse zurückgekehrt, damit die "Leser sich selbst ein Bild vom Verlag machen können". Am Mittwochmorgen waren nach Angaben von Kubitschek am Stand von einem Aktivisten über rund 40 Bücher Farbe und Kaffee ausgegossen worden.