Es ist wohl kein Zufall, dass dieses Buch optisch an die „Mao-Bibel“, das berühmt-berüchtigte kleine rote Buch des Großen Vorsitzenden der Volksrepublik China, erinnert. Und auch dieser nicht nur umfangmäßig (knapp 900 Seiten) gewichtige Roman von Radka Denemarková wird im Gedächtnis bleiben; als großes rotes Buch, in dem die tschechische Schriftstellerin auf höchstem literarischen Niveau ein Land und System porträtiert und demaskiert, in dem Kapitalismus und Totalitarismus eine nach außen hin perfekte Symbiose eingehen. „Diese Gesellschaft in China, da hat sich das Schlimmste vom Kapitalismus mit dem Schlimmsten vom Kommunismus verbunden“, sagte die Autorin unlängst in einem Interview.