Regisseurin Lina Wertmüller war besonders für ihren Film "Sieben Schönheiten" aus dem Jahr 1975 bekannt, der für vier Oscars nominiert war. Als erste Frau überhaupt war sie damals für den Regie-Oscar im Rennen. Zu ihren weiteren Filmen gehören "Mimi, in seiner Ehre gekränkt", "Liebe und Anarchie", "Blutfehde" und "Camorra".
Eigentlich trug sie den ellenlangen Namen Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich. Wie ein Echo darauf hat sie ihren Filmen ähnlich atemraubende Titel gegeben, die international oft verkürzt wurden. "Hingerissen von einem ungewöhnlichen Schicksal im azurblauen Meer im August" von 1974 ist ein Beispiel. "Blutfehde" hieß ein anderer deutscher Titel kurz und bündig, während die sage und schreibe 179 Buchstaben des Wertmüllerschen Originals ihr einen Guinness-Eintrag für den längsten Filmtitel aller Zeiten einbrachten.

Dass Kritiker mit ihr oft wenig anfangen konnten, ihr das Bedienen von Italien-Klischees und Geschmacklosigkeit vorwarfen, das störte Lina Wertmüller, geboren 1928 in Rom, nie. In Amerika wurde die Römerin Schweizer Abstammung zu einer Kultfigur, sie traf den Nerv der Zeit. In ihren Erfolgsfilmen vertraute Wertmüller vor allem auf das Talent des preisgekrönten Schauspielers Giancarlo Giannini.
Im Jahr 2010 bekam sie für ihr Lebenswerk den wichtigsten italienischen Filmpreis "David di Donatello". Sie starb mit 93 Jahren in ihrer Wohnung in Rom.