Der US-Sänger und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan (80) hat lange gegen ihn zurückliegende Missbrauchsvorwürfe zurückgewiesen. Die 56 Jahre alte Behauptung sei "unwahr" und man werde sich dagegen energisch zur Wehr setzen, erklärte das Sprecherteam des Künstlers am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur
vorlag.

In der am Freitag beim Obersten Gericht in New York eingereichten
Klage wirft eine Frau aus Greenwich (US-Staat Connecticut) dem
Musiker vor, er habe sie als Zwölfjährige im Jahr 1965 sexuell
missbraucht. Laut der Klageschrift soll Dylan seinen Ruhm benutzt
haben, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Er habe auch Alkohol und Drogen eingesetzt. Der mehrfache Missbrauch habe unter anderem im New Yorker Chelsea Hotel stattgefunden, wo Dylan zeitweise lebte.

Die Vorwürfe umfassen Körperverletzung und Zufügung seelischen
Leides. Die Klägerin leide heute noch unter den Folgen des
emotionalen Traumas, machen ihre Anwälte gelten. Sie verlangt
Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Die Identität der Frau wurde
nicht bekannt.

Der gebürtige Robert Allen Zimmerman zählt seit Jahrzehnten zu
den einflussreichsten Musikern. Nach seinem Durchbruch mit dem Lied
"Blowin' In The Wind" (1963) landete er 1965 einen weiteren
Welterfolg mit "Like A Rolling Stone" von dem Album "Highway 61
Revisited". Oscar-Preisträger Dylan, der 2016 den
Literaturnobelpreis erhielt, hat über 100 Millionen Tonträger
verkauft. Mit dem Verkauf seines Liedkatalogs im vorigen Jahr an den
weltgrößten Musikkonzern Universal Music soll er mehr als 300 Mio.
Dollar (255 Mio. Euro) eingenommen haben.