In vier Tagen feiert mit "Don Giovanni" die erste Oper bei den Festspielen 2021 ihre Premiere. Das Werk vollendete Mozart der Legende nach erst in der Nacht vor der Uraufführung, doch das scheint Regisseur RomeoCastellucci nicht zu passieren. Gelassen und auch ein bisschen stolz erzählte er von der angenehmen Atmosphäre auf der Probe, der Harmonie mit dem Dirigenten und seinem genialen Regieeinfall, die Eroberungen des DonGiovanni aus der Registerarie in Gestalt von 150 Salzburgerinnen erstmals in Fleisch und Blut auf die Bühne zu bringen.

"Er sieht Dinge, die wir nie erkennen. Ich bin ein großer Fan von Romeo", schwärmte Currentzis über Castelluccis Kreativität und Feinsinn. So viele Mozart-Opern er auch schon dirigiert habe - zwei davon in den letzten Jahren bei den Salzburger Festspielen - den meisten Ärger habe es stets mit der Regie bei "Don Giovanni" gegeben.

Duo will einen Mythos kreieren

Nicht so mit Castellucci, denn mit ihm teile er eine künstlerische Vision: Don Giovanni als vollendetes Bild der Einsamkeit, Don Giovanni als personifizierte Sehnsucht dessen, was man selbst sich nicht traut zu tun und Don Giovanni, der zur Hölle fahren muss, damit unsereins sagen kann: "Gut, dass der Barbar tot ist!" Den Tod suche die tragische Titelfigur dieses voll mit schwarzem Humor bepackten Werkes sogar, ging Castellucci noch einen Schritt weiter. Durch die Zerstörung schaffe er erst seinen Mythos, dem pflichtet auch Currentzis bei.

Einen Mythos kreieren, oder zumindest für immer in Erinnerung bleiben, danach strebt auch dieses Duo. "So, wie die Inszenierung jetzt ist, kann sie nirgends anders aufgeführt werden, was mir angesichts von nur sechs Vorstellungen natürlich sehr leidtut. Alles ist abgestimmt und es ist wahrlich eine Hommage an die Salzburger Festspiele und ihr 100. Jubiläum", so Currentzis. Noch besteht die Chance, diesen ganzen Salzburger "Don Giovanni" zu erleben. Im Gegensatz zu manch anderen Opernproduktionen sind für einige Termine noch Restkarten zu haben.