"Wir geben auch den April noch nicht auf", lautet die kämpferische Bilanz von Interessensvertreterinnen und -vertretern der Kulturszene nach einer Videokonferenz mit Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am gestrigen Dienstag. Dabei stütze man seinen Optimismus bezüglich April jedoch nicht auf die Signale aus der Politik, wie Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren sowie Yvonne Gimpel von der IG Kultur Österreich in einer Aussendung deutlich machten.

"Die Situation rund um die ersten Öffnungsschritte für Kunst und Kultur stellte sich noch dramatischer heraus als ohnehin gedacht", so die Kulturlobbyisten. So spreche man im Staatssekretariat von Mai, den man noch nicht verloren gebe. Diese Aussage habe sie als direkte Antwort auf eine Frage formuliert, ob es nicht sinnvoller wäre, gleich die ganze Saison bis zum Sommer abzuschreiben, betonte indes Staatssekretärin Mayer gegenüber der APA: "Das will niemand. Wir müssen alles daran setzen, so früh wie möglich Kultur wieder live zugänglich zu machen."

Dass die Pläne vonseiten des Staatssekretariats derzeit vorsähen, den Mindestabstand ab dem Zeitpunkt der Öffnung auf einen Meter festzulegen und eine Obergrenze für Besucher von mehr als 100 anzustreben, bewerten die Kulturproponenten positiv. Klar sei zugleich, dass Maskenpflicht und Zutrittstests noch längere Zeit das Kulturleben begleiten würden.

Die Interessensvertreter untermauern in diesem Zusammenhang ihre Forderungen nach einem Stufenplan für eine Wiedereröffnung, eine Differenzierung nach Veranstaltungsorten, die Zulassung von Gastronomie in Veranstaltungsbetrieben oder die Zulassung von Veranstaltungen bis zumindest 22 Uhr. "Entscheidend ist, dass bald Fakten geschaffen werden, welche Bedingungen gelten, sobald es die Lage zulässt", so Gimpel: "Die Uhr tickt." "Mit einem einzigen Gespräch kann der gesamte Gesprächsmangel der letzten Monate natürlich nicht ausgeglichen werden", konstatierte Ruiss. Aus diesem Grunde werde man nach Ostern weitersprechen.

"Ich habe den Dialog mit den Vertreterinnen und Vertretern der Branche wie immer als sehr konstruktiv empfunden", zeigte sich Mayer gegenüber der APA konziliant: "Natürlich ist die Lage nach wie vor schwierig, aber umso wichtiger ist es, dass wir im direkten Kontakt bleiben. Dieser Austausch ist für mich seit Beginn meiner Amtszeit selbstverständlich."