Die Abschiebungen von drei Schülerinnen und deren Familien sorgen weiter für Aufregung. Am Freitag haben sich zahlreiche heimische Künstlerinnen und Künstler zu Wort gemeldet und das Vorgehen scharf kritisiert. "Die Heuchelei der Regierung über menschliches Mitgefühl, den Schutz der Familie und Achtsamkeit im Umgang miteinander ist nicht mehr zu ertragen", heißt es in dem von u.a. Elfriede Jelinek, Michael Köhlmeier und Lukas Resetarits unterzeichneten Schreiben.

Mit der Abschiebung sei die Regierung nicht nur den direkt Betroffenen "mit Menschenverachtung begegnet, sie hat sie auch durch die Missachtung der Unterstützung zahlreicher unmittelbar Beteiligter zum Ausdruck gebracht". Aus Sicht der Künstler - darunter auch Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren, Franzobel, Monika Helfer, Olga Flor und Marlene Streeruwitz - gibt es nur eine Lösung: "Die umgehende Rückkehr der Ausgewiesenen." Es brauche für die Familien eine "unbefristete Daueraufenthaltserlaubnis". "Ein solcher Fall von Abschiebung darf sich in Österreich nie wieder wiederholen."

Autor Robert Menasse sparte auf seiner Facebook-Seite indes nicht an Kritik an den Grünen und an Vizekanzler Werner Kogler: "Ich glaube ja zu wissen, was politischer Pragmatismus, Realismus, Kompromissbereitschaft erfordert. Aber Unmenschlichkeit kann nie eine Kategorie demokratischer Kompromissfindung sein. Nie! Nie von Grünen! Ihr seid so ahnungslos! Ihr sagt, dass die Abschiebung der Kinder 'leider rechtskonform' war. Deshalb seien Euch die Hände gebunden gewesen, und deshalb bettelt Ihr um Verständnis. Ich finde, wer in der Regierung ist, sollte den Rechtszustand kennen."