Er kam im Pyjama auf die Bühne, reichte Late-Night-Talker Harald Schmidt die Hand (damals durfte man das noch) und schwadronierte über den mitgebrachten Terrier und die Gefährlichkeit von Mensch und Tier: "Man kann selbst Menschen zu bösartigen Kreaturen abrichten." 

Der Entertainer, Kabarettist und langjährige Chefredakteur des Satiremagazins MAD, Herbert Feuerstein, ist im Alter von 83 Jahren in Erftstadt gestorben - meldete der Westdeutsche Rundfunk am Mittwoch. Für ihn sei "Blödsinn von Anfang an ein Akt des Widerstandes" gewesen. Feuerstein habe sich seit seiner Jugend mit Nonsens gegen den Vater (ein bekennender Nazi) und seine hysterische Mutter zur Wehr gesetzt. 

Bekannt wurde Feuerstein, der 1937 im österreichischen Zell am See geboren ist, hierzulande vor allem als Partner von Harald Schmidt. Im deutschen Fernsehen macht er sich schon in den 1980er Jahren als Gag-Autor (zum Beispiel für "Die Michael-Braun-Show") einen Namen. Feuerstein beherrschte es, sein Publikum zum Lachen zu bringen: Seine Körpersprache, die Art wie er die Dinge sagte. Schon das Nichtgesagte regte zum Lachen. Der gebürtige Österreicher flog sogar vom Mozarteum in Salzburg: Ein Kalauer über den damaligen Präsidenten der Einrichtung kostete ihm den Studienplatz. 

Herbert Feuerstein war auch Chefredakteur des Satiremagazins MAD, von 1971 bis 1992. Seine Devise lautete: "Den Virus der Verarschung in die Köpfe junger Menschen zu pflanzen."