Was haben Gazellen und Bären gemeinsam? Richtig, sie leben beide, im besten Fall, in freier Wildbahn. Das neue steirisch-wienerische Popduo „Gazelle and the Bear“, bestehend aus Ines Kolleritsch und Julian Berann, tut es den Tieren gleich. Mit zielstrebiger Gelassenheit durchstreifen die beiden ein Habitat der musikalischen Freiheit. „Ich suche mir kein Genre aus. Das passiert von selbst“, erzählt Kolleritsch. Das Projekt sei als Versuchsfeld und ideale Spielwiese gedacht.

Für das  mittlerweile vierte Wohnzimmer-Konzert der Kleinen Zeitung  servierte das Paar, das seit Wochen in zweisamer Corona-Insolation lebt, erste Kostproben aus dem Debütalbum, das für Jänner 2021 geplant ist. In Zeiten von Corona kann das Genre "Soul" durchaus als Heilmittel eingesetzt werden. In diesem Sinne hat das kraftvolle und harmonisch eingespielte Duo einen stimmigen Einblick in die "Hausapotheke" gewährt. Fast ausschließlich unveröffentlichte Songs, alle irgendwo zwischen Neo-Soul, Jazz und R ’n’ B angesiedelt, servierte Ines Kolleritsch (Gesang und Keyboard) mit ihrem Freund Julian Berann (Schlagwerk). „High Road“, das sich in einem eindrucksvollen Crescendo ergießt, erzählt über den Versuch, über Zweifeln und Konflikten zu stehen, in „Portrait“ singt Kolleritsch in höchsten Tönen von ihrem Gegenüber, die Single „Mama“ entfachte die innere Geborgenheit trotz äußerer Kälte. Textlich geht es in diesem Song auch um das Thema "Bodyshaming".

Bei diesem Konzert wurde klar: Das war künstlerische Verschmelzung auf Höchstniveau und nicht nur gegenseitige musikalische Begleitung. „Wir schreiben die Songs gemeinsam, produzieren selbst und nehmen alles in Eigenregie auf“, verrät Sängerin Ines Kolleritsch.

Im Rahmen unserer Wohnzimmer-Konzerte, die in Zeiten von Corona Künstlern eine virtuelle Bühne bieten sollen und unseren Lesern, Usern und "Schauern" eine Freude bereiten, sind bereits der Bluesmusiker Oliver Mally, der klassische Pianist Philipp Scheuchersowie Schauspieler und Vortragskünstler Wolfram Berger aufgetreten. Wer von den "Konzertbesuchern" eine Art Eintritt für die Darbietungen zahlen möchte, hat die Möglichkeit, an eine karitative Organisation zu spenden, die der jeweilige Künstler auswählt.

Gazelle and the Bear ersucht um Unterstützung für die Hilfsorganisation „Violet Organization“, die in syrischen Flüchtlingslagern Aufklärung und Hilfe bei Covid-19 leistet. Infos und Spendenmöglichkeit unter: www.violetsyria.org