Bereits zum 23. Mal hätte das Festival des österreichischen Films, die Diagonale, heuer stattfinden sollen. Nun wurde der Grazer Branchentreff und Schaukasten des heimischen Filmschaffens bedingt durch die jüngsten Entwicklungen im Fall Coronavirus abgesagt. Aufgrund des jüngsten Erlasses vom Bundeskanzleramt war diese Entscheidung bereits am Dienstag absehbar gewesen. Im letzten Jahr hatten  mehr als 30.000 Filmbegeisterte das Festival besucht. Allein bei der Eröffnung in der List-Halle wurden rund 1000 Besucher gezählt.

Das offizielle Statement der Organisatoren lautet: "Dem am Dienstag, den 10. März angekündigten und am Mittwoch, den 11. März schriftlich veröffentlichten behördlichen Erlass ,Maßnahmen gegen das Zusammenströmen größerer Menschenmengen nach § 15 Epidemiegesetz Folge leistend, sieht sich die Diagonale’20 gezwungen, das diesjährige Festival des österreichischen Films abzusagen. Das betrifft auch die für 12. und 13. März angesetzten Programmpräsentationen."

Keine Verschiebung möglich

Eine Verschiebung wird von den Organisatoren dabei ausgeschlossen: "Ob der erhöhten Reiseaktivitäten von nationalen und internationalen Gästen sowie einer starken Verschränkung innerhalb einzelner, auch weniger als einhundert Besucher/innen zählender Programmpunkte versteht sich diese Absage als alternativlos. Rechtliche Vereinbarungen, temporäre Verträge sowie finanzielle und personelle Ressourcen machen eine Verschiebung zudem unmöglich."

Einzelne Veranstaltungen wie das Festkonzert im Musikverein für Steiermark finden zu einem späteren Zeitpunkt statt. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Näheres wird in den kommenden Tagen auf der Website der Diagonale bekannt gegeben.

Zum Auftakt des zwischen 24. und 29. März anberaumten Filmfestes hätte heuer Ursula Strauss den großen Schauspielpreis erhalten sollen. Als Eröffnungsfilm war Elke Groens Pinkafeld-Porträt "Der schönste Platz auf Erden" geplant. Neben dem Festivalprogramm wollte das Intendantenduo Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber ein Special mit 22 Werken unter dem Titel "Sehnsucht 2020 - Eine kleine Stadterzählung" präsentieren, das sich den urbanen Wünschen und Sehnsüchten im österreichischen Film widmet. Diese Wünsche und Sehnsüchte müssen nun coronavirusbedingt zu einem späteren Zeitpunkt artikuliert werden.