Am Donnerstag wird in Wien der Prozess gegen die langjährige kaufmännische Burgtheater-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky eröffnet. Der zentrale Vorwurf: Sie soll mit Bargeld aus der Hauptkassa private Ausgaben finanziert haben und das Burgtheater um über 300.000 Euro geschädigt haben. Der 64-Jährigen werden demnach Bilanzvergehen nach dem GmbH-Gesetz, Untreue und Veruntreuung angelastet.

Nachdem sich im Zuge einer Gebarungsprüfung Ungereimtheiten in ihrem Verantwortungsbereich gezeigt hatten, wurde sie im November 2013 fristlos entlassen. In weiterer Folge kamen Millionenschulden und eine ausgewachsene Finanzmisere an der Burg ans Tageslicht, was im März 2014 zur Entlassung des damaligen Burgtheater-Direktors Matthias Hartmann führte. Der Chef der Bundestheater-Holding, Georg Springer, legte alle Aufsichtsratsfunktionen zurück.

Während gegen Hartmann mittlerweile alle strafrechtlich relevanten Vorwürfe eingestellt wurden - es ging um den Verdacht der Untreue, behauptete Bilanzfälschung und grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen sowie mögliche Abgabenhinterziehungen - und auch von den Anschuldigungen gegen Springer nichts übrig blieb, muss sich nun Stantejsky vor einem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Christoph Zonsics verantworten.