Wenn man 16 Jahre lang im Keller trainiert, dann kann das ganz schön Geld bringen: Das ist die Lehre, die man aus der Jubiläumsshow von "Wer wird Millionär" ziehen kann. Seit 20 Jahren stellt Günther Jauch seinen Kandidaten Fragen, in der Jubiläumssendung an Montagabend allerdings nur solche, die bereits in einer der 1400 Sendungen vorgekommen sind. Und das zahlte sich für Jan Stroh aus. Der 35-jährige Jurist hat jede einzelne bisherige Sendung gesehen und sie zum Teil mit Freunden und Nachbarn in seinem Keller auch nachgespielt, wo er sich dafür ein Quizstudio eingerichtet hat. 

Fast Lichtgeschwindigkeit

Kein Wunder also, dass er manche Antwort schon wusste, bevor die Frage fertiggestellt war. Bei der 32.000 Euro-Frage etwa rief er schon "Kurt Cobain", da hatte Jauch erst gerade zur Frage angesetzt ("Wessen Asche wurde 2008 aus dem Kleiderschrank seiner Witwe geklaut?"). Auch die 8000-Euro-Frage ("Fährt ein Auto mit Martinshorn an einem vorbei, wird man Zeuge des...?") bereitete ihm überhaupt keine Kopfschmerzen, sondern die Antwort kam sofort: "Dopplereffekt". Auch bei der 500.000-Euro-Frage wusste er, ohne die Antwortmöglichkeiten zu sehen, dass Gefängnisausbruch in Deutschland im Prinzip straffrei ist.

Ins Grübeln brachte ihn die Millionenfrage "Welches dieser Grimm'schen Märchen beginnt nicht mit 'Es war einmal...´?". Zwar konnte er sich erinnern, dass sie einst schon Hape Kerkeling gestellt wurde - doch wegen der Antwort war er sich nicht sicher. Er hörte auf sein Gefühl - und der Abend endete für den "Wer wird Millionär"-Nerd als "Hans im Glück".