Von Hugo Wolf über George Orwell bis Stefan Szczesny, von der Fernsehshow über den Werbefilm bis zur Dokumentation, von der Regie über das Drehbuch bis zur Produktion: Alles hatte Curt Faudon interessiert, alles hatte er probiert, und das meiste war ihm außerordentlich gelungen: Nun verstarb der gebürtige Grazer, der ab 1979 mehr als zwei Jahrzehnte seinen Lebensmittelpunkt in Manhattan/New York hatte, im Alter von 70 Jahren in seiner Heimatstadt - bereits am 25. Juli, wie erst jetzt bekannt geworden ist.

Faudon rückte unter anderem die Wiener Sängerknaben ins Bild, mit denen Filme wie "Silk Road" oder "Good Shepherds" entstanden. Für Letzteren begab sich Faudon mit den Sängerknaben über mehrere Jahre hinweg auf die Spuren des Hirtentums, als prominente Sprecherin konnte Jane Goodall gewonnen werden. Aber auch die Natur war dem Regisseur ein Anliegen: So drehte er mehrere "Universum"-Folgen, darunter eine über den Central Park in New York, für die er 2004 den Oscar-Preisträger Al Pacino als "Guide" engagierte. Umweltverschmutzung und Klimawandel wurden ihm zuletzt immer wichtiger in seinen Arbeiten.

Curt Faudon, der für seine Dokumentarfilme Auszeichnungen bei Festivals in Cannes, Berlin, Monaco, Chicago, New York und Sydney erhielt,  drehte aber auch TV-Filme mit Schauspielern wie Tobias Moretti, Heino Ferch oder Ken Duken, er wagte sich mit "Tödlicher Umweg" (2004)  ins Thriller-Metier, und für den Hemingway-Kinofilm „The End Of Something“ (2005) arbeitete er als Co-Autor und Regisseur mit Nick Nolte und Ute Lemper zusammen.