Litauens Pavillon wurde am Samstag mit dem Hauptpreis für den besten nationalen Beitrag bei der 58. Kunstbiennale Venedig ausgezeichnet. Die Opern-Performance "Sun & Sea (Marina)" auf einem künstlichen Strand übt Kritik am Lebensstil des vielen Reisens, Konsums und Arbeitens. Sie geht auf die Zerbrechlichkeit der Welt, den Klimawandel und das Artensterben ein.

Der US-amerikanische Filmemacher und Kameramann Arthur Jafa gewann den Goldenen Löwen als bester Künstler für sein Video "The White Album", mit dem er das hochaktuelle Thema Rassismus aufgreift und unter anderem Hass-Videos aus dem Internet zeigt.

Die Biennale hatte bereits zuvor bekannt gegeben, dass der US-amerikanische Konzeptkünstler, Autor und Aktivist Jimmie Durham den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk bekommt. Die Jury der 58. Ausgabe der Biennale wurde von der Direktorin des Berliner Martin-Gropius-Baus, Stephanie Rosenthal, geleitet.

Renate Bertlmanns "Rosen"
Renate Bertlmanns "Rosen" © APA/SOPHIE THUN

Österreich zeigt auf der traditionsreichen Großausstellung in den Giardini und im Arsenale erstmals eine weibliche Einzelposition. Renate Bertlmann, 76-jährige Pionierin der Performancekunst, hat dabei u.a. 312 rote Glasrosen im Hinterhof des Österreich-Pavillons aufgespießt.

Die am Samstag eröffnete Kunstbiennale ist nun bis 24. November geöffnet. Abseits der rund 90 Nationen Beiträge von Künstlern aus ihren Ländern ist die Hauptausstellung mit dem Titel "May You Live In Interesting Times" zu sehen. Sie wird von dem US-Amerikaner Ralph Rugoff kuratiert.