Sie sind seit 15 Jahren in Pension, arbeiten aber weiterhin als Kulturjournalistin, treten als Sängerin auf, machen Reiseleitungen, schreiben Romane und sind im Vorstand diverser Vereine. Was treibt Sie an?
ILSE GERHARDT: Sie werden lachen, aber das ist meine Faulheit. Ich hatte immer die Angst: Wenn ich in Pension bin, liege ich nur noch auf der Couch und schaue fern. Und dann sind mir diese Kulturreisen eingefallen, die ich noch immer sehr gerne mache. Ich habe auch angefangen frei zu schreiben. Denn so gerne ich Journalistin war, so bin ich mir doch immer wie eine Schreibsklavin vorgekommen. Und so kam es zu den beiden Romanen „Mischling“ und „Staatenlos“. Der eine hat viel mit mir zu tun, der andere dreht sich um einen Kellner, den ich gekannt habe und der ein abenteuerliches Schicksal hatte – lange vor der Flüchtlingskrise.