Vor einem Jahr überraschte Newcomer Cesar Sampson beim Eurovision Song Contest (ESC) mit einer Top-Platzierung für Österreich. Der gebürtige Linzer, der beim Bewerb in Lissabon mit "Nobody But You" den dritten Platz erreichte, bringt heute seine neue Single "Stone Cold" auf den Markt. "Es geht um ein Liebesdilemma", erzählte der Vollblut-Musiker der APA.

Insider-Tipps zum aktuellen heimischen ESC-Beitrag - Österreich schickt die Sängerin Paenda zum Wettbewerb nach Tel Aviv - habe er keine, aber einen Rat: "Das Lied entscheidet. Es muss auf diese Bühne und in diesen Rahmen passen. Live sind die Möglichkeiten limitiert." Eine große Show müsse nicht unbedingt sein, der beste Song könne auch ganz ohne Spektakel überzeugen. "Dann muss es aber eben das tollste Lied sein." Bestes Beispiel sei Portugals Salvador Sobral.

"Die gesamte Zeit vor Ort wird mir immer in bester Erinnerung bleiben", schwärmte der Sohn zweier Tänzer von der Song-Contest-Teilnahme in Lissabon 2018. Danach konzentrierte er sich fast vollständig auf seine Solokarriere. Vorher war er viel hinter den Kulissen tätig, tourte mit Kruder & Dorfmeister und den Sofa Surfers durch die Welt und produzierte erfolgreiche ESC-Kandidaten wie Kristian Kostov und Poli Genova. Noch einmal antreten würde er selbst nicht. "Ich finde, das hat nur dann Sinn, wenn man beim ersten Mal nicht mit sich zufrieden war."

Stattdessen konzentriert sich Sampson auf sein Soloschaffen: Der neue Song "Stone Cold" vereint Einflüsse aus R&B, klassischem Pop und Gospel und handelt von den gefährlichen Seiten zwischenmenschlicher Leidenschaften. Im Fokus steht dabei ein gebrochenes Männerherz. Die eiskalte Auserwählte hält den verliebten Verehrer ganz bewusst immer wieder auf Abstand. "Die Rollen sind ein bisschen umgedreht: Der sensible Mann steckt in einer toxischen Beziehung, in der er nie glücklich werden kann. Sie will nur nach ihren Regeln spielen." Im Video, das in einer Woche folgen soll, schreckt die Femme fatale auch vor dem Einsatz einer Schusswaffe nicht zurück.

Das bodenständige Multitalent weist autobiografische Hintergründe zurück. Der Musiker führt ein recht stetes Leben und umgibt sich beruflich wie privat seit vielen Jahren mit denselben Bezugspersonen. Sampson ist seit über einem Jahr glücklich vergeben und hält viel davon, wenn die feste Freundin gleichzeitig die beste Freundin ist. Liebeskummer kennt er eigenen Angaben zufolge kaum. "Meistens spüre ich rechtzeitig, wenn etwas nicht stimmt. Ich bin da sehr sensibel."

Erfinder, Detektiv oder Superheld wollte er als Kind werden. Einen richtigen Plan für sein Leben habe er aber nie gehabt. Auch in Zukunft rechne er "nur mit Überraschungen". Die Fans dürfen sich jedenfalls im Sommer und Herbst auf weitere musikalische Projekte freuen. Wer Cesar Sampson live sehen möchte, ist bei der niederösterreichischen Ybbsiade am 27. April richtig. Gemeinsam mit ESC-Kollegin Conchita fungiert Sampson beim diesjährigen Festival als Headliner.