Der Landesrechnungshof Tirol hat Anfang Oktober mit der Prüfung der Festspiele Erl begonnen. Prüfbar ist nicht die gesamte Finanzgebarung sondern nur die Verwendung der gewährten Landessubventionen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" am Samstag. Das Festival erhält von Bund und Land jährlich 1,15 Mio. Euro. Mit je acht Mio. Euro haben sich die Subventionsgeber am neuen Festspielhaus beteiligt.

Im Fall der Festspiele Erl Betriebs GesmbH handelt der Landesrechnungshof auf Eigeninitiative. Die letzte Prüfung sei bereits über zehn Jahre her, hieß es. Inwieweit die drei mit der Prüfung beauftragten Beamten in die Stiftungskonstruktion - das Festival wurde 2017 in eine Stiftung umgewandelt - einsehen kann, muss vorerst noch geklärt werden. "Wir überlegen noch, wie weit wir gehen dürfen, sagte Direktor Reinhard Krismer.

Die Kontrolle der Festspiele fällt in eine Krisenzeit. Der künstlerische Leiter Gustav Kuhn wurde Ende September von den Stiftungsräten abgesetzt, nachdem ihn mehrere Künstlerinnen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatten. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt in diesem Fall ebenso wie die Gleichbehandlungskommission des Bundes. Als Kuhns Nachfolger wird der Frankfurter Operndirektor Bernd Loebe gehandelt.