Zehn Jahre vergehen oft so rauschend schnell wie eine Nacht voller Ohrwürmer und Spritzer. Den Fans vom Nino aus Wien geht es da wohl ähnlich wie ihm selbst im Lied "Jukebox" auf dem neuen Album, das seinen Namen trägt. Auf die Scheiben von Molden, Werger, Ambros springt die Jukebox, ehe sie sich zu Gigi D'Agostino verirrt und dann doch wieder zu Georg Danzer findet. "Na, wir sollten noch nicht gehen", beschließt der Nino.

Gut, das er bleibt. Seit seinem Erstling "The Ocolet Show" (2008) spielt, singt, schimpft, schmachtet und scherzt sich der Hadern-Macher aus Hirschstetten hartnäckig in die Herzen und Hirne seiner Hörer.

Zehn Jahre später blickt er auf "Der Nino aus Wien" noch weiter zurück (etwa in "Bevor du schläfst"): "Du erinnerst dich an alles, was irgendwann geschah/Und weißt nichts ist egal/Es ist alles wahr", dann wieder zweifelnd nach vorne: "Kein Sommer ist für immer/Es wird bald wieder scheußlich/Und dann wird's immer schlimmer", um dann doch versöhnlich zu enden: "Aber es hat immer noch gepasst/weil: All You need is Love/und machmal gelingt's nicht ganz, aber manchmal fast".

Auf seine Helden des Austropops und Wiener Lieds vergisst Nino Mandl nie, doch auch auf diesem Jubiläumsalbum gelingt es ihm nicht nur das Alte zu feiern, sondern daraus auch etwas Neues zu schaffen: diese Melange aus Humor und Ernst, Verwirrung und Klarheit, Schwere und Leichtsinn findet man nur beim Nino aus Wien.

Eine Nacht voller Spritzer ist wohl nicht zu empfehlen, eine voller Nino-Lieder aus der Jukebox dafür umso mehr.

Element of Crime - Die Party am Schlesischen Tor

Möchte mich der Kritik meines Kollegen Thomas Golser hier vollinhaltlich anschließen. Die Band liefert nichts Neues, aber dafür gewohnt Grandioses.

Mavi Phoenix - Prime

AnnenMayKantereit - Marie

MGMT - One Thing left to Try (Matthew Dear Remix)