Jetzt ist schon wieder was passiert: Autor Thomas Glavinic wurde in Bayreuth aufs Revier gebeten. Eigentlich sollte der Österreicher für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" von den ehrwürdigen Bayreuther Festspielen berichten und war deswegen u.a. für eine Vorstellung von "Tristan und Isolde" akkreditiert.

Dass er diese dann schlussendlich nicht besucht hat, davon berichtet er in einem Artikel mit dem Titel "Verdächtige Wahrnehmung". Und das kam so: Der Zug von Glavinic hatte Verspätung, als das Taxi ihn vor dem Festspielhaus absetzt, ist der erste Akt der Oper schon vorüber, danach findet er das Pressebüro nicht sofort, hat also keine Karte und setzt sich also in ein Festspielrestaurant.

Dort wird er von drei Polizisten kontrolliert. Die Beamten wollen seinen Reisepass sehen, den er nicht dabei hat, nur seinen Führerschein und den zweiten einer Frau. Dann kontrollieren sie seine Tasche und nehmen ihn schließlich mit auf die Wache.

Als sie ihn von dort wieder gehen lassen, entdeckt er im Protokoll die Begründung für die Festnahme: "Verdächtige Wahrnehmung".