Geschwätzig kann man Josef Taucher nicht nennen. Was er zu sagen hat, sagt er lieber in Bildern. Was nicht heißt, dass der 59-Jährige in Diskussionen nicht zum Temperamentbündel, manchmal gar zum Zornbinkerl werden kann. Etwa, wenn es um Kunst und Kultur geht. Da hat Taucher nämlich ganz eigene Ansichten. Und solche vertritt er auch in seiner Kunst.

Ausstellungen. Nachzusehen ist das nun nach geraumer Ausstellungs-Pause (die letzte größere Taucher-Schau fand 2002 in der Grazer ORF-Galerie statt) erfreulicherweise gleich im Doppel. In der Grazer KHG-Galerie werden vier neue Gemälde und zwei nagelneue Grafik-Zyklen präsentiert. In der Galerie von Petra und Anton Gölles in Fürstenfeld, die sich in den vergangenen Jahren als bemerkenswerte Adresse vor allem für hochwertige Malerei etabliert hat, geht das Konzept in Richtung Retrospektive.

"Himmel" und "Nacht". "Für einen ist der Himmel . . ." - der Himmel. Für Josef Taucher etwa, für den aber auch die Berge der Himmel sind. "Für einen ist der Himmel . . ." hieß die erwähnte Präsentation vor fünf Jahren. "Himmel" und "Nacht" waren damals aktuelle Serien überschrieben. In ihnen bewies der Künstler seine Fähigkeiten, das Massive und das Ätherische einander künstlerisch anzunähern. In Bildern von großer atmosphärischer Dichte. Von einer Dichte, die manchmal die Grenzen des Bedrohlichen, des nahezu Apokalyptischen erreichte. Faszinierend im raffinierten Perspektivenwechsel, der oftmals in der Schwebe hielt, ob der passionierte Mineraloge sein Motiv draußen in der Natur oder unter dem Mikroskop entdeckt hatte.

"Zwielicht". Eine weitere Serie, aus der beeindruckende Beispiele zu sehen sind, trägt den Namen "Zwielicht". Hier arbeitet der Maler in stärkerer Farblichkeit. Reflexionen der untergehenden Sonne vielleicht, vielleicht auch in den dargestellten Felsformationen glühende Energien, setzen hier Akzente, entrücken die Motive in geheimnisvolle Fernen.

Florale Motive. In der Grazer Schau ruft sich Taucher als exzellenter Zeichner in Erinnerung. Auf Tuscheblättern schlagen sich die Strukturen von Bergen in sparsamster Form nieder. Eine andere Serie ist der vielfältigen Form von Blüten gewidmet. In schlichtem Schwarzweiß nehmen da florale Motive höchst plastische Form an.