In der Salzburger Festspiel-Affäre ist ein weiterer Verdacht aufgetaucht: Der FPK-Nationalratsabgeordnete Strutz vermutet, dass einem russischen Kunstmäzen für eine großzügige Spende an die Osterfestspiele bei seinen Bemühungen um die österreichische Staatsbürgerschaft geholfen worden sein soll. Laut Landeshauptfrau Burgstaller gibt es keinen Zusammenhang zwischen Spende und Staatsbürgerschaft.

2,5 Millionen Euro hat Igor Vidyaev den Osterfestspielen zukommen lassen. Im Osterfestspiele-Prüfbericht findet sich sein Name, weil von diesem Betrag 300.000 Euro unerlaubterweise als Provision abgezweigt und auf ein Konto in Nordzypern überwiesen worden sein sollen. "Aus Fairnessgründen wäre es wohl angebracht, wenn die Sachverhaltsdarstellung der Osterfestspiele GmbH auch den Themenkreis der Staatsbürgerschaftsverleihung an die Familie Vidyaev umfasst hätte", wird in einem Schreiben des Anwaltes eines der Verdächtigen ein Zusammenhang zwischen Sponsorentätigkeit und Staatsbürgerschaft angedeutet, berichten die "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe).

Damit das Staatsbürgerschafts-Verfahren in Salzburg durchgeführt werden kann, musste der Kunstmäzen einen Wohnsitz im Bundesland haben. Anfang des Jahres 2009 befand sich dieser an derselben Adresse, an der auch Klaus Kretschmer, ehemaliger Technischer Direktor der Salzburger Festspiele, anzutreffen ist. So steht es in der Stiftungsurkunde der Vidyaev Kunst-, Kultur- und Sportförderungs-Privatstiftung, die wiederum ihren Sitz am selben Standort wie die Osterfestspiele hat.

Burgstaller wies Vermutungen über einen Zusammenhang zurück. Der inzwischen entlassene Osterfestspiele-Geschäftsführer Michael Dewitte habe ihr Vidyaev einmal vorgestellt, sagte sie am Freitagabend in der ORF-Sendung "Salzburg heute". Dabei habe er ihr mitgeteilt, dass er gerne seinen Lebensabend hier verbringen und Österreicher werden möchte.