Für Sean Penn ging Dienstagabend ein langer Tag zu Ende: Im Sofitel in der Wiener Innenstadt traf sich der Hollywoodstar mit Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kunst zu einem Dinner, um nachhaltige Kontakte für sein Haiti-Hilfsprojekt J/P HRO zu knüpfen. Davor zeigte sich der 50-Jährige zurückhaltend, aber zuversichtlich am roten Teppich in der Hotellobby. "Ich habe selbst Projekte, die ich vorstellen will", so Penn über seine Pläne für den Abend. "Wenn jemand sie unterstützen will, ist das toll - wenn jemand selbst Vorschläge hat, ebenso."

Lange verweilte Penn nicht am roten Teppich. Sowohl er als auch Faymann waren verspätet angekommen, weshalb sie nach gemeinsamen Fotos rasch in das Hotelrestaurant geleitet wurden. Am gemeinsamen Dinner, zu dem u.a. Superfund-Chef Christian Baha, PR-Berater Wolfgang Rosam und Niki Lauda erschienen, nahmen auch Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich und Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka (beide V) teil, die den Schauspieler bereits zu einem Mittagessen getroffen hatten. "Er ist ein Mensch, der die Welt verändern will", zeigte sich Berlakovich von seiner Begegnung mit dem Kalifornier beeindruckt. Penn war nach Wien gekommen, um vor allem Maßnahmen zum Wiederaufbau der Strukturen in dem Erdbebengebiet zu besprechen.

So will das Lebensministerium gemeinsam mit dem Hilfswerk Austria International mindestens 600 Menschen in einer Provinz des Landes durch die verbesserte Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Produkte und des Kleinviehbestands helfen. Sean Penn, der am Dienstag auf Einladung der "Power of Hope"-Plattform zum ersten Mal nach knapp 20 Jahren Wien besuchte, hatte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz seine Hilfsorganisation vorgestellt, die er vor einem Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti gegründet hatte. Mit J/P HRO errichtete er eine Zeltstadt, in der mehr als 55.000 Menschen ein vorläufiges Zuhause gefunden haben.