Der Rechnungshof (RH) hat das System der österreichischen Filmförderung unter die Lupe genommen - und beklagt in vielen Fällen Ineffizienz, mangelnde Transparenz und Kooperation. So zeichnen 17 Einrichtungen auf Bundes- und Landesebene sowie der ORF für die Filmförderung verantwortlich. Spitzenreiter ist hier die Steiermark mit fünf Einrichtungen.
Eine Empfehlung des RH lautet, zumindest in den Ländern und im Bund jeweils nur eine Stelle mit der Förderung zu betrauen und so die Zahl der Fördergeber von 18 auf elf zu reduzieren. Überdies empfahl man eine gemeinsame Internetseite und eine vereinte Prüfstelle - Vorschläge, die von den meisten Einrichtungen in ihren Stellungnahmen skeptisch gesehen werden.
Im Fokus der RH-Prüfung standen die Jahre 2006 bis 2008. So schütteten im Jahr 2008 die 18 Fördergeber 58,11 Mio. Euro aus, mit denen 66 Fernseh- und 33 Kinofilme unterstützt wurden, deren Produktionswert rund 136,30 Mio. Euro betrug. Der Löwenanteil kam vom Österreichischen Filminstitut, das für 23 Prozent verantwortlich zeichnete. Auf Platz 2 folgt der Filmfonds Wien mit 15 Prozent, gefolgt vom ORF mit 14 Prozent. Insgesamt wurden 2008 um 25 Prozent mehr Fördergelder ausgezahlt als 2006.
"Die Förderungsabwicklung wies teilweise gravierende Mängel auf. Obwohl die meisten Filme von mehr als einer Einrichtung gefördert wurden, kooperierten die Einrichtungen kaum", beklagt der RH. Im Prüfzeitraum erhielten 65 Prozent der Projekte von mehreren Einrichtungen Geld - jedoch kooperierten nur vier Fördereinrichtungen zumindest informell bei Abrechnung und Kontrolle.
Ein Grund für die RH-Kritik ist auch die unterschiedliche Wirtschaftlichkeit der einzelnen Fördergeber. So waren neun Einrichtungen unterdurchschnittlich effizient, wenn man das Verhältnis der Verwaltungskosten zu den Auszahlungen vergleicht.