GRAZ. Mathis Huber freut sich himmlisch. Die abgelaufene styriarte war für den Intendanten "ein Festival der Sternstunden". Zu diesen zählte er bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz vor allem "The Fairy Queen": Die von Nikolaus Harnoncourt und seinem Sohn Philipp umgesetzte Purcell-Oper hat ja für die 30. Festspielsaison auch die Grundidee geliefert, nämlich das Hinausgehen in die Natur, realisiert allein schon dadurch, dass gleich ein Drittel der Veranstaltungen Open air war.

Zudem leuchtete für Huber die Aufführung von Mozarts drei letzten Symphonien als geschlossenes Instrumentaloratorium heraus. Diese "Auflösung einer 60-jährigen Beschäftigung Harnoncourts mit Mozart" wird via TV und Radio in 21 Länder verbreitet und war gestern live bei den Salzburger Festspielen zu hören.

"Das Format hat Bestand", sagt Huber über die zum dritten Mal präsentierten "Soaps", jedenfalls komme der Spagat zwischen lustig und seriös in diesen Komponistenporträts beim Publikum bestens an. Auch die Novitäten seien laut dem styriarte-Chef "voll aufgegangen". Im heuer gegründeten Festspiel-Orchesters habe sich "ein besonderer Spirit entwickelt, es wird ein Standbein der Zukunft". Und mit den Lunchkonzerten, bei denen via Internetvoting auserkorene Jungmusiker zum Beispiel Blockflöten plus Live-Elektronik servierten, hat man offenbar Gusto auf Ungewöhnliches gemacht.

Intendant Huber verrät über das nächste Festival (vom 26. Juni bis 26. Juli) noch nichts, außer dass Nikolaus Harnoncourt sieben Auftritte bestreiten wird und dass er mit dem Genius loci auch schon für 2016 plant. MICHAEL TSCHIDA