Right here, right now. Genau hier, genau jetzt. 15 Jahre hat sie schon auf den Buckel, die perfekte Nummer zum perfekten Start in eineinhalb Stunden pures Tanz-Inferno. Norman Cook alias Fatboy Slim steht im Hawaiihemd alleine auf der Bühne, es gibt nur einen Tisch mit Laptop (Aufschrift: "Are we having fun yet?, Haben wir schon Spaß?") und ein paar Kastln.
Die optische Attraktion ist die Leinwand dahinter, auf der sich HD-Bilder der johlenden Masse vor der Bühne, Cooks dreidimensional animierter Kopf, Videoausschnitte, Textschnipsel und grafische Effekte abwechseln. Sensationell gemacht.
Auf Ekstase gebürstet ist auch das Set des 50-Jährigen, der locker der jung gebliebene Opa des Gros der Festival-Besucher sein könnte. Bei "Eat Sleep Rave Repeat" werden die Flammen gezündet, bei einem Remix von "I Feel Love" die Lasershow. Fatboy Slims Disco-Dauerbrenner "Rockafeller Skank" (vulgo "Funk Soul Brother") mit "Satisfaction" von den Rolling Stones vermischt. Die ganz Jungen kommen mit einer Vielzahl gut platzierter "Bass Drops" (die effektheischende Zuspitzung auf jenen Moment, in dem eine harte Basslinie einsetzt) auf ihre Rechnung. Ein an Höhepunkten nicht gerade armes Set eines Altmeisters der elektronischen Musik, der sein Publikum pünktlich um 23 Uhr in die laue Sommernacht entließ.
Im Freien erklangen bis Mitternacht feinste bis gröbste Beats von Claptone, Rustie oder Oliver Koletzki, in den Hallen wurde bis in die Morgenstunden gefeiert.
Auf der Hauptbühne war davor der erste Beat von Netsky der Weckruf für die tanzwütigen Besucher: Plötzlich strömten die Fans aus allen Richtungen zur Hauptbühne und schüttelten ihre Körper ein erstes Mal richtig durch. Zwar waren die Klänge der Belgier eintönig, auf die Tanzbarkeit hatte das allerdings keinen Einfluss. Genau richtig, um in Schwung zu kommen - nicht überfordernd und trotzdem nicht banal.
Ähnlich Chase and Status. Die beiden Londoner Saul Milton und Will Kennart schraubten das Tempo eine Spur nach oben, ließen die Bässe eine Spur schmutziger aus ihren Maschinen und sorgten so für noch mehr Bewegung, als es Netsky schon getan hatte.
Mit einem starken Österreich-Schwerpunkt auf der Hauptbühne (Left Boy, Camo & Krooked) und vielen weiteren Höhepunkten wie Steve Aoki, Nero und den Stereo MCs ging das Festival heute in den frühen Morgenstunden zu Ende. Das Campinggelände ist noch bis 12 Uhr geöffnet.