GRAZ. Das "Faust"-Zitat, wonach das politische Lied ein garstiges Lied sei, will er nicht gelten lassen. "Es war eine wunderbare Zeit", resümiert Bernhard Rinner im Gespräch mit der Kleinen Zeitung seine Ära als Landesgeschäftsführer der steirischen Volkspartei. Der Politik kehrt er dennoch den Rücken, um Geschäftsführer der Grazer Theaterholding zu werden. "Ab 1. Jänner 2014 gehöre ich nur noch der Partei der Kunst an."

Er habe bislang ein "schizophrenes Leben" geführt, erzählt Rinner, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Immerhin hat er am Fux-Konservatorium Gesang studiert, bei den Salzburger Festspielen als Billetteur gearbeitet, Musikkritiken für die "Neue Zeit" geschrieben und 2004 die Geschäftsführung der Kultur Service GmbH übernommen, bis ihn 2007 wieder der Ruf der Politik ereilte.

Rinner hat jetzt das Rennen gegen 32 Mitbewerber gemacht, erläuterte Alfred Wopmann, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Theaterholding und der einstimmig zu ihrem Urteil gelangten Jury.

Rinners Vertrag läuft bis 31. August 2017 und wird um ein Jahr verlängert, falls keine der beiden Seiten kündigt. Er übernimmt neben der Holding auch die Geschäftsführung der Spielstätten-GmbH - will aber kein eigenes Programm machen: "Zuerst muss die finanzielle Situation stabilisiert werden". Das dadurch eingesparte Gehalt komme der freien Szene zugute, verkündete Kulturlandesrat Christian Buchmann. ERNST NAREDI-RAINER