Von Hip-Hop-Klängen über lieblichen Pop bis hin zum elektronischen Finale in der Karlskirche: Die Bandbreite des Wiener Popfestes war heuer so groß wie nie zuvor. 60.000 Menschen nutzten von Donnerstag bis Sonntag die Gelegenheit, 60 Live-Acts zu besuchen. Damit konnte man ebenso viele Besucher verzeichnen wie im vergangenen Jahr, erklärte Festivalleiter Christoph Möderndorfer im APA-Gespräch.

Der stärkste Tag war mit 20.000 Gästen in diesem Jahr der Freitag, wo vor allem Effi mit der Kombination aus Elektronik, Jazz und Swing, Reggae und Drum and Bass begeisterte. Auch am Donnerstag pilgerten bereits 15.000 Menschen auf den Karlsplatz, der Samstag war mit 18.000 Musikliebhabern ebenfalls gut besucht. Besonders das Quartett Molden Resetarits Soyka Wirth am Samstag erwies sich als Publikumsmagnet.

Zusammen mit dem Abschlussevent in der Karlskirche und den anderen Locations wie dem Museumsquartier, dem Wien Museum und dem brut kamen 60.000 Menschen - alle in "guter Stimmung", wie Möderndorfer berichtete. Er freute sich auch über das gute Wetter und einige "exklusive Geschichten", etwa über den gemeinsamen Auftritt von Rapper Nazar und Poetry-Slam-Künstlerin Yasmo zum Auftakt und den Gig von Holy Oxygen - "eine Weltpremiere".

Die Zusammenarbeit mit allen Locations hätte gut geklappt - am Samstagnachmittag habe man sogar eine Hochzeit in der Karlskirche gefeiert. Um nicht zu stören, standen für rund zwei Stunden alle Aufbau- und Umbauarbeiten still. Auch die Kuratoren Violetta Parisini und Wolfgang Schlögl waren sichtlich zufrieden: "Ich sehe viele müde, aber auch glückliche Gesichter", meinte Schlögl beim Abschlussabend in der Karlskirche.

Diese war beim Schlussevent bis auf den letzten Platz gefüllt und wurde für ein ungewöhnliches Spektakel in Licht und Nebel getaucht. Theremin-Spielerin Dorit Chrysler entführte das Publikum passend zur Geisterstunde mit ihrem "Horrorsoundtrack" in andere Welten, vorher beeindruckten Over at the Stars und der Kontrabassist Manu Mayr.