In einer Welt der flächendeckenden Vernetzung, in der jeder zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar sein muss, kommt es zum Work-Life-Blending, also zur schonungslosen Vermischung von Arbeit und Freizeit. Christian Stolz vergleicht dieses wenig charmante Phänomen mit der Ausbreitung eines Tumors im menschlichen Körper. Ein Buch, das mit dem vorliegenden Entwurf der modernen Arbeitswelt abrechnet und gleichzeitig den Versuch unternimmt, einen vernünftigen Alternativplan vorzulegen.
Ein Phänomen in engem Zusammenhang mit dem sogenannten „Boreout“ benennt das Buch „Bullshit Jobs“ des Bestseller-Autors David Graeber. Die Theorie des englischen Wirtschaftsprofessors: Dem allgemeinen menschlichen Stolz verdanken wir anscheinend, dass sich parallel zur zunehmenden Automatisierung der Arbeitswelt immer sinnlosere Arbeitsfelder entwickeln. Eine aufmüpfig-aufrüttelnde Diagnose.
Viel wird über diegroße Veränderung geschrieben, noch mehr vermeintliche Ursachen und Lösungswege auf theoretischer Basis herausgearbeitet. Wo und wie die Modernisierung der Arbeitswelt 4.0 aber tatsächlich Einzug hält und wie sie Menschen ganz konkret betrifft, bleibt dabei oft der individuellen Vorstellungskraft überlassen. Drei Journalisten liefern mit 16 Job-Porträts aus unterschiedlichsten Branchen des Arbeitsmarkts eine eindringlich wirklichkeitsgetreue Darstellung der vierten industriellen Revolution.
Antrieb und Flaggschiff eines modernen Arbeitskosmos oder toxische Scheinwelt? Hippe Start-ups schießen wie Unkraut aus den Asphaltritzen der Großstädte. „The Next Big Thing“ räumt mit der idealisierten Vorstellung einer innovativen Szene auf. Unter dem Pseudonym Sam Gregson legt ein 30-jähriger Brite, der jahrelang in Berliner Start-ups arbeitete, einen vernichtenden Undercoverbericht vor. Ein kleiner Spoiler: Die Unternehmen seien mehr down als up, mehr konservative Einbahnstraße als Startrampe.