Das ist das Ergebnis einer aktuellen Beobachtungsstudie unter Leitung von Eva Schernhammer von der Abteilung für Epidemiologie der MedUni Wien, die am Dienstag in der US-Fachzeitschrift JAMA erschienen ist. Erstautorin ist Celine Vetter von der Harvard Universität in Boston.

Hinweise seit Jahrzehnten

Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Nachtarbeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es seit Jahrzehnten. "Wir haben seit Jahren Studien zu diesem Thema laufen. Dabei hat sich gezeigt, das bei Nacht- und Schichtarbeit vor allem Störungen des Magen-Darmtrakts und Herz-Kreislauf-Probleme bei diesen Beschäftigten verstärkt auftreten", sagte bereits 1987 der damalige Vorstand des Instituts für Umwelthygiene der Universität Wien, Manfred Haider, gegenüber der APA.

Nun liegen wieder einmal neue Erkenntnisse zu dem Thema vor. Ausgewertet wurden dabei die Daten von rund 240.000 Krankenschwestern in den USA, die seit mindestens fünf Jahren im unregelmäßigen Wechsel von Nacht- und Tagschicht eingesetzt worden waren. Das zentrale Ergebnis: Krankenschwestern, die mehr als zehn Jahre auch nachts arbeiten, haben ein zwischen 15 und 18 Prozent erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln, als jene, die keine Nachtarbeiten zu verrichten haben, berichtete die MedUni Wien am Dienstag in einer Aussendung.

Das Risiko ist auch schon ab fünf Jahren Nachtschichten deutlich erhöht. Für ein Gesundheitsrisiko auch bei Brust- und Darmkrebs von Nachtarbeitern haben bereits Beobachtungsstudien in den vergangenen Jahren gesprochen. Das Herz-Kreislauf-Risiko geht allerdings sukzessive zurück, wenn die Frauen wieder in die Tagarbeit zurückwechseln.