Der Kindergarten als Ort der Begegnung und Integration: Das entpuppt sich als Detail einer Studie, die die FH Kärnten für die Stadt Klagenfurt durchgeführt hat. Befragt wurden 530 Eltern, die ihre Kinder in die städtischen Kindergärten schicken. Herausgekommen ist, dass eine erstaunliche Mehrheit von 82 Prozent es als positiv erachtet, dass ihre Kinder im Kindergarten mit anderen Kulturen in Kontakt kommen. Nur 18 Prozent sehen das nicht positiv.

„Die 82 Prozent sind ein sehr hoher Wert, von dem wir absolut überrascht waren“, sagt der Studienautor Hubert Höllmüller, der an der FH Kärnten am Studiengang Soziale Arbeit lehrt und forscht. Die große Zustimmung zur kulturellen Vielfalt spiegle aber das wider, was auch aus anderen wissenschaftlichen Erhebungen immer wieder deutlich werde: „Überall dort, wo Menschen in direkten Kontakt zu fremden Kulturen treten und positive Erfahrungen machen, bauen sich die Berührungsängste rasch ab“, sagt Höllmüller. Das liege daran, dass Begegnungen in der Realität stärker als abstrakte Haltungen oder Ängste wirken, die man von der Ferne aus entwickelt. Eltern nehmen andere Kulturen über den Kontakt ihrer Kinder offener wahr und das sei erfreulich, so Höllmüller.

Erfreulich für die Stadt Klagenfurt waren auch die Zufriedenheitswerte, die im Rahmen der Studie bei den Eltern abgefragt wurden. Zwei Drittel der Befragten stellen den städtischen Kindergärten ein insgesamt sehr gutes Zeugnis aus, ein Drittel ein gutes. Verglichen mit der Vorläuferstudie aus dem Jahr 2007 konnte dieses Niveau gehalten werden.

Entwicklungsbedarf ortet Höllmüller dennoch: in Sachen Kommunikation. Denn rund ein Drittel der Befragten hat angegeben, in Erziehungsfragen das Betreuungspersonal der Kindergärten nicht als geeignete Ansprechpartner zu sehen. Daran müsse noch gearbeitet werden, findet Höllmüller: „Das Personal in Kindergärten ist professionell ausgebildet und könnte Eltern gut unterstützen.“