Der Braunbär Medi wird in dem Geschichtenbüchlein der Studierenden der Pädagogischen Hochschule auf Abenteuer ins Dreiländereck geschickt. So besucht Medi Schulen in Kärnten, Italien und Slowenien, verbringt einen Tag im Zoo in Ljubljana und überquert dort die bekannte Drachenbrücke. Der kleine Braunbär kocht aber auch ein Dreiländereck-Menü, bestehend aus Bruschetta, Kasnudeln und Cremeschnitte. Die Rezepte bekommt er von seinen Brieffreunden aus dem Alpen-Adria-Raum.

Die Geschichten des abenteuerlustigen Bären Medi entspringen den Federn von Katharina Dorner, Sarah Galli, Anja-Maria Jug, Sahra Ninaus, Julia Ogris, Lena Reiter und Sandra Träger, die im vergangenen Sommersemester ihr Bachelorstudium Lehramt Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule Kärnten abgeschlossen haben. Im Rahmen ihres Schwerpunkts Mehrsprachigkeit und transkulturelle Bildung entstanden neun Erzählungen zu Themen wie Kulinarik, Freizeitaktivitäten und Vorstellung der Schulsysteme in den Ländern Kärnten, Italien und Slowenien. „Wir haben uns für diese Region entschieden, weil wir unter anderem auch die Hochschullehrgänge Italienisch sowie Zweisprachiger Unterricht an Volksschulen mit deutscher und slowenischer Unterrichtssprache besucht haben und uns somit die Sprachen des Grenzgebietes sehr vertraut sind“, sagt Träger. Die Illustrationen stammen von den sieben Autorinnen selbst, der Medi-Bär wurde von dem Villacher Graffitikünstler Nino Weld gezeichnet.

© KK

„Das Buch ,Medis Reise ums Dreiländereck‘ richtet sich an Kinder der dritten und vierten Klasse Volksschule“, sagt die Co-Autorin. „In den Geschichten lernen die Schülerinnen und Schüler die Besonderheiten des Dreiländerecks kennen.“ Außerdem sollen die Kinder zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern dazu animiert werden, selbst Geschichten zu erfinden, die Medi weitere Abenteuer im Alpen-Adria-Raum erleben lässt.

Angerer-Pitschko: „Kulturelle Vielfalt im Unterricht“

Worauf ist das Institut für Mehrsprachigkeit und transkulturelle Bildung an der PH Kärnten ausgerichtet?
MAGDALENA ANGERER-PITSCHKO: Nicht nur, aber auch aufgrund der regionalen Situation in der Alpen-Adria-Region sind der PHK Transkulturalität und Mehrsprachigkeit wichtig. Wir versuchen sprachliche und kulturelle Vielfalt zu leben und zu lehren, wir forschen regional, national und international.

Warum sollen sich Lehrpersonen mit diesen Themen beschäftigen?
Es gilt das Bewusstsein zu fördern, dass mehrsprachiges Aufwachsen, mehrsprachige Lebenssituationen und kulturelle Vielfalt mittlerweile nicht nur gesellschaftliche Normalität, sondern auch Alltag im schulischen Kontext sind. Lehrpersonen benötigen auch das nötige fachadäquate Wissen dazu.

Wie wird das Erlernte in den Unterricht integriert?
Wenn Kinder und Jugendliche durch ausgebildete Lehrpersonen lernen und erfahren, dass ihre Sprache und ihre Herkunft Teile willkommener, individueller Identitäten in der Schule sind, dann ist das ein wesentlicher Beitrag dazu, Türen in eine offenere Welt zu öffnen.

Institutsleiterin Angerer-Pitschko über Mehrsprachigkeit
Institutsleiterin Angerer-Pitschko über Mehrsprachigkeit © PH Kärnten