An den österreichischen Hochschulen herrscht derzeit Hochbetrieb – nicht wie gewohnt in den Hörsälen, sondern in den IT-Abteilungen. Sie sehen sich vor einer wahren Herkulesaufgabe: die Lehre und den Universitätsbetrieb aufrechtzuerhalten, mit allen verfügbaren digitalen Mitteln. An der PH Kärnten fällt diese Aufgabe dem Leiter des Departments Medienpädagogik und Informationstechnologien zu. Peter Harrich hat eine mehr als turbulente Woche hinter sich.

Die IT-Abteilungen sind überall extrem gefordert. An der PH haben wir den Vorteil, dass wir uns schon länger eingehend mit den Formen des Lernens auf Distanz beschäftigen“, sagt Harrich. Die technische Infrastruktur für das E-Learning hochzufahren, war dementsprechend kein Problem, sowohl die Lehrplattformen als auch die Programme für Videokonferenzen zwischen Lehrenden und Studierenden laufen tadellos. Was allerdings in nächster Zeit zum Knackpunkt wird: diese technische Infrastruktur auch sinnvoll zu nutzen.

Bestmögliche Arbeitsaufträge

Diese Frage stellt sich ganz besonders den Lehrenden, nicht nur an der PH, sondern überall, wo Schüler oder Studierende zu Hause mit Unterrichtsmaterial versorgt werden müssen. „Worum es jetzt geht, ist das Zusammenstellen der bestmöglichen Arbeitsaufträge. Es wird nicht reichen, den Schülern oder Studierenden Texte zur Verfügung zu stellen und Zusammenfassungen davon einzufordern“, so Harrich.

Methoden zur abwechslungsreichen und wertvollen Gestaltung von E-Learning hat die PH schon in der Vergangenheit erforscht. Harrich empfiehlt Lehrenden, mit ihren Studierenden oder Schülern gemeinsam an Dokumenten zu arbeitenund dabei auch immer wieder zu kommunizieren. Um die E-Learner nicht zu überfordern, sollten Themen in „verträgliche Happen“ aufgeteilt werden. Es bedürfe klarer Anweisungen seitens der Lehrenden, um das Semester gut über die Bühne zu bringen.

„Jetzt wird sichtbar, wie wichtig persönliche Beziehungen und die Anwesenheit für die Hochschullehre sind – aber wir lernen in diesen Zeiten, dass die Beziehung auch anders gestaltet werden kann“, sagt Harrich. Mit einfachen Mitteln könne die Distanz, die jetzt zwischen Lehrenden und Lernenden besteht, abgebaut werden: etwa mit Videokonferenzen oder den digitalen E-Learning-Plattformen. „Dennoch: Persönliche Beziehung und persönlicher Austausch bleiben unersetzlich.“