Enorme Dankbarkeit und Vertrauen in die Professionalität von Feuerwehrleuten – das sind die beiden Hauptaussagen einer sozialwissenschaftlichen Studie, die von der FH Kärnten in Kooperation mit der Landesfeuerwehrschule Kärnten durchgeführt wurde. Befragt wurden über 100 Personen, die schon einmal die Feuerwehr zu Hilfe rufen mussten. „Der ehrenamtliche Einsatz wird in der Bevölkerung sehr, sehr geschätzt“, sagt die Studienautorin Vera Ratheiser.

Als Sozialintegrationspädagogin lehrt sie empirische Sozialforschung an der FH Kärnten und ist Teil des Forschungsprojekts „Grisu“ (siehe Info). Die Ergebnisse ihrer Studie fließen in die neue E-Learning-Ausbildung für Gruppenkommandanten ein, die die FH gemeinsam mit der Landesfeuerwehrschule entwickelt: Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf E-Learning und Online-Videos, die die Teilnehmer beim Lernen und Vorbereiten zu Hause unterstützen sollen. „Im Zuge der Konzeption der E-Learning-Inhalte war es der Feuerwehr wichtig, auch die Perspektive der Betroffenen von Einsätzen mitzudenken“, sagt Ratheiser. Deshalb wurden nicht nur Erwachsene befragt, sondern auch Kinder: Bei einem Besuch in der Landesfeuerwehrschule im Juni dieses Jahres.

Mehreren Volksschulklassen aus ganz Kärnten wurde alles gezeigt, was die Arbeit der Feuerwehrleute ausmacht: Die Werkzeuge, die Fahrzeuge, selbst das Feuerlöschen durften sie selbst ausprobieren. Ratheiser hat die Kinder forschend begleitet: „Kinder verarbeiten einen Einsatz anders als Erwachsene. Daher muss man sie früh in Brandübungen einbeziehen.“

In einer Pilotphase wird das neue Unterrichtskonzept getestet. Für die Landesfeuerwehrschule ist es wichtig, die Präsenzphase mit noch mehr Praxis, Feedback und Coaching zu nutzen. Jedes Feuerwehrmitglied kann dann selbst entscheiden, welcher Weg eingeschlagen werden soll: die „e-Ausbildung“ mit drei Tagen Präsenz oder die konventionelle Ausbildung mit fünf Tagen Präsenz.