"In Österreich leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung an einer Allergie – die Hälfte davon besitzt eine Allergie gegen den Blütenstaub verschiedener Pflanzen“, sagt Helmut Zwander von der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Seit zehn Jahren untersucht der wissenschaftlich-biologische Leiter des Kärntner Pollenwarndienstes mit Schülern den Pollenflug an fünf dezentralen Standorten in Kärnten.

An den Neuen Mittelschulen in Ferlach, St. Paul im Lavanttal, Kötschach-Mauthen und Winklern im Mölltal ist das Projekt „Pollen macht Schule“ bereits abgeschlossen. „Im Projekt kann jede Schülerin und jeder Schüler ein kleines Mosaiksteinchen zur Erforschung eines Naturphänomens beitragen“, sagt der Biologe Zwander, der von Judith Horn, Lehrerin am BG/BRG Mössingerstraße, begleitet wurde. „Es soll auch das Interesse für naturwissenschaftliche Fragestellungen geweckt werden.“

An jeder der fünf Schulen lief das Projekt über zwei Jahre. Die Schüler bauten Pollenfallen, erneuerten alle 14 Tage die mit Vaseline bestrichenen Objektträger der Fallen und werteten schlussendlich die Erlen-, Hasel-, Birken- und Gräserpollen mit 25 vom Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten zur Verfügung gestellten Mikroskopen aus. „Mithilfe der erfassten Daten kann berechnet werden, wie viel Pollenkörner pro Tag und pro Quadratmeter am Schulstandort sedimentieren“, sagt Zwander. Bildlich wurden die Datenmengen im Informatikunterricht in Form von Diagrammen dargestellt. Zurzeit läuft das Projekt „Pollen macht Schule“ noch an der Neuen Mittelschule Friesach.

Parallel dazu ermittelte Zwander für den Kärntner Pollenwarndienst mit Burkard-Pollenfallen auf den Dächern der Schulen die Pollenbelastung in diesem Gebiet. Der „Datenschatz“ wird schlussendlich im Forschungsprojekt „Allergieatlas für Kärnten“ zusammengetragen.