Die Corona-Krise hat die Arbeitswelt in den vergangenen Monaten auf den Kopf gestellt. Für viele Österreicher hieß es von heute auf morgen: ab ins Homeoffice. So schnell, wie der Rückzug ins Homeoffice funktionierte, so kompliziert gestaltet sich nun für viele Unternehmen die Rückkehr ins Büro.

„Jetzt gilt es, nicht nur organisatorische und pragmatische Dinge zu lösen, wie die Nutzung der Büroflächen oder die Umsetzung der Hygiene-Bestimmungen. Vielmehr spielt das Zwischenmenschliche für eine erfolgversprechende Zusammenführung eine große Rolle“, erklärt Wolfgang Knopf, Geschäftsführer der ÖVS. Führungskräften wie Mitarbeiter*innen seien daher folgende Tipps ans Herz gelegt: 

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  1. Das Zusammensein feiern.
    Um das Miteinander und das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Mitarbeitern wieder aufleben zu lassen und zu verstärken, sollten alle Beteiligten bewusst das Zusammenkommen im Büro zelebrieren.

  2. Sanfte Übergänge ermöglichen.
    Führungskräfte sollten darauf achten, ihre Mitarbeiter nicht mit Vollgas in die neue Normalität zu führen. Denn nicht jeder kann sofort dort weitermachen, wo er vor Corona aufgehört hat. Persönliche Umstände, wie die Betreuung von Kindern, lassen dies oftmals gar nicht zu. Daher sollten für die Rückkehr in den „neuen Arbeitsalltag“ sanfte Übergänge und Flexibilität ermöglicht werden.
  3. Informieren und kommunizieren ist das Um und Auf!
    Damit im Arbeitsalltag die „neue Normalität“ schnell zur Routine wird, sollten sich alle Mitarbeiter mit ihren Führungskräften über geltende Vereinbarungen und etwaige neue Regelungen verständigen. Information verschafft Sicherheit!

  4. Vor- und Nachteile von Homeoffice ehrlich diskutieren.
    „In den Wochen im Homeoffice haben Mitarbeiter und Führungskräfte zwar häufig unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Jedoch haben sie alle für ihr Aufgabengebiet gelernt, welche Tätigkeiten im Homeoffice gut funktionieren und für welche die Anwesenheit im Büro von Vorteil ist. Daher ist es wichtig, gemeinsam Rückschau zu halten auf das, was gut funktioniert hat und was schwierig war. Denn so kann Homeoffice auch zukünftig je nach Arbeitsbereich eingesetzt werden“, erläutert Knopf.
  5. Lernen aus Erfahrung. 
    Anstatt alte und starre Regelungen und Gewohnheiten aus der Zeit vor Corona ohne Notwendigkeit einfach weiterzuführen, sollte man sich vielmehr damit auseinandersetzen und evaluieren, was von dem Positiven der vergangenen Wochen in den Büroalltag übernommen werden kann. Denn jeder Mitarbeiter ist der beste Experte dafür, was funktioniert hat und was nicht. So sollten Unternehmen zum Beispiel neue Möglichkeiten schaffen, das produktive Arbeiten von Zuhause zu ermöglichen, denn Homeoffice wird nun vonseiten der Mitarbeiter vermehrt gefordert. Gleichzeitig ist es aber auch nötig die negativen Erfahrungen zu reflektieren, sodass diese in Zukunft vermieden werden können.
  6. Bewusstsein schaffen.
    Die Corona-Krise hat viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter die Frage nach dem Sinn vor Augen geführt: Was ist das Kerngeschäft meiner Organisation und was ist mein spezifischer Auftrag dabei? Mitunter sind Veränderungsprozesse notwendig, denen sich alle gemeinsam stellen sollten.

  7. Über den Tellerrand blicken.
    Anstatt sich nur mit sich selbst und seinem Unternehmen zu beschäftigen, ist es notwendig, einen neuen und richtigen Umgang mit den Kunden und Geschäftspartner zu finden. Jedes Unternehmen sollte hinterfragen: Wie geht es unseren Kunden nach der Krise, welche Anforderungen stellen sie an uns?

  8. Unterstützung in Anspruch nehmen.
    Sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter*innen stellt die aktuelle Situation eine Belastungsprobe dar. Neue Strategien und Lösungen sind notwendig, Informationen an Mitarbeiter und Kunden müssen gezielt und klar übermittelt werden. „Gerade jetzt ist Coaching bzw. Supervision als Unterstützung besonders geeignet, um neue Wege zu entwickeln und die Zusammenarbeit im Team wieder zu stärken und zu verbessern“, rät Knopf.