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Was haben Sie bei Ihren Touren erlebt?
Ich habe alle Emotionen gesehen. Viele waren mitteilungsbedürftig, weil sie einsam waren. Dann gab es auch Leute, die ängstlich waren und sich gefürchtet haben, sich anzustecken. Manchen war es einfach egal.

Gab es eine Situation, die Ihnen besonders nahe ging?
Ja, da war eine Dame, die mir weinend die Tür geöffnet hat, weil es ihr mental nicht gut ging. Sie kam mit der Situation nicht zurecht. Ich habe versucht, sie zu trösten, indem ich gesagt habe, dass es ja wieder vorbei geht und wir alle betroffen sind. Das ging mir schon an die Nieren. Viele haben Angst, dass sie ihre Arbeit verlieren. Es gab viele, denen es speziell am Anfang nicht gut ging. Ich denke, bei den Postlern ist es wie beim Friseur, man vertraut sich ihm an. Und am Land ist schon anders, als vielleicht in einem anonymeren Stadtgebiet. Man kennt sich hier ja.
Haben Sie denn selbst auch etwas bestellt?
Ja, ich habe sicherheitshalber einmal doppelt so viel Futter für meine Katzen Penelope und Valentin bestellt.

Wie schaut es mit Hunden aus: Hunde und Postler . . .?
Es ist ein Klischee, dass Postler ihre Probleme mit Hunden haben. Es ist eher so, dass die meisten Hunde wissen: Ah, da kommt der Postler, jetzt gibt es Leckerlis! Ich habe immer welche dabei. Ich gebe auch den Hunden ein Leckerli, deren Besitzer gar kein Paket bekommen. Eine Investition in die Zukunft.