Die Gesundheitsförderung älterer Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie passende Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter standen im Fokus der zweitägigen Fachkonferenz, bei der sich  Teilnehmer führender österreichischer Gesundheitseinrichtungen austauschten.

„Die demografische Entwicklung und der gesellschaftliche Wandel wirken sich auf das Erwerbsleben insgesamt und besonders auch für ältere Mitarbeiter aus, die aufgrund der steigenden Lebenserwartung länger im Arbeitsprozess bleiben.

Dort treffen sie auf junge Kollegen, deren Wertesysteme und Lebensstile meist ganz anders sind. Die Personalführung wird durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Generationen eine immer komplexere Aufgabe und erfordert Fingerspitzengefühl“, bringt Stefan Günther, Geschäftsführer der Klinikum Austria Gesundheitsgruppe, die Situation auf den Punkt.

Das Unternehmen, das neben Bad Gleichenberg an vier weiteren Standorten in Österreich Rehabilitationskliniken betreibt, beschäftigt rund 40 Prozent über 50-jährige Mitarbeiter. Der Fortschritt in Medizin und Technik bringt laufend Veränderungen mit sich – eine Herausforderung, besonders für ältere Menschen. Stefan Günther: „Dinge oder Abläufe zu verändern heißt nicht, dass sie in der Vergangenheit falsch umgesetzt wurden. Während früher beispielsweise passive Maßnahmen wie Massagen die Therapie bestimmt haben, ist heute eine aktive Therapie Standard. Die Patienten dafür zu motivieren, kann teilweise durchaus anstrengend sein. Deshalb ist wichtig, Mitarbeiter zu schulen, wie mit Veränderung umgegangen werden kann.“

Bei älteren Arbeitnehmern verursachen angehende gesundheitliche Probleme und weitaus öfter private Umstände wie die Pflege von Angehörigen, veränderte Wertvorstellungen jüngerer Kollegen aber auch die Angst vor Altersarmut psychische Belastungen.  Dass ältere Menschen ihren Arbeitgebern länger treu sind als junge, ist ein wirtschaftlicher Vorteil“, sagt Maria Fradler,Kaufmännische Direktorin und Pflegedirektorin am Klinikum Bad Gleichenberg. Sie bekräftigt: „Besonders in der Pflege sind Wiedereinsteiger mit 50 Jahren sehr wertvoll, denn sie bringen ihre jahrelange Erfahrung als Familiencoaches gewinnbringend in den Beruf ein.“