Migranten mit sehr guten Deutschkenntnissen haben einem Bericht zufolge am Arbeitsmarkt gleiche oder teils sogar bessere Chancen auf gute Jobs und hohe Gehälter wie Einheimische. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der "Rheinischen Post" von Montag vorliegt.

Demnach erzielen Zuwanderer in Deutschland "bei gleichem Sprachniveau in Deutsch und gleichem Bildungsstand" in der Regel gleich hohe Löhne wie Einheimische, schreibt Studienautor Wido Geis-Thöne auf der Basis umfangreicher Datenauswertungen. Deutlich werde aus der Auswertung auch, "dass die höhere Erwerbslosigkeit der Zuwanderer zumindest zu bedeutenden Teilen auf ihr geringeres Sprachniveau zurückgeht".

Weiterführende Kurse

Der relative Nachteil des Migrationshintergrunds bei Entlohnung und Karrierechancen verschwinde im Vergleich zu einheimischen Bewerbern vollständig, wenn die Deutschkenntnisse perfekt und der Bildungsstand hoch seien, zitiert die "Rheinische Post" weiter aus der Untersuchung. Ohne Sprachkenntnisse als erklärende Variable liege der Stundenlohn für zugewanderte Personen der ersten Generation dagegen durchschnittlich um etwa 1,50 Euro niedriger als bei Einheimischen derselben Qualifikationsstufe.

Um Zuwanderer und Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren, solle daher die Qualität der Integrationskurse verbessert und das Angebot an weiterführenden Sprachkursen weiter ausgebaut werden, fordern die Autoren der Studie. Die Sprachförderung müsse künftig auch die einheimische Bevölkerung mit in den Blick nehmen. Denn auch niedrigqualifizierte Einheimische mit unzureichenden Deutschkenntnissen hätten am Arbeitsmarkt zunehmend Probleme: Ihre Chancen seien schlechter als die von zugewanderten Akademikern und Hochqualifizierten mit guten Deutschkenntnissen.