Knapp 645 von 2100 Professoren an den wissenschaftlichen Universitäten nahmen an einer Umfrage teil, die ihre Arbeitszeit in den Fokus rückte. Nur etwa die Hälfte (57 Prozent) der Zeit verbringen Uniprofessoren während des Semesters für Lehre und Forschung. Der Rest entfällt auf akademische Selbstverwaltung, Aufgaben in der Scientific Community sowie Gutachtertätigkeiten, wie die Umfrage des Verbands der Professorinnen und Professoren (UPV) zeigt.

Auf Platz drei hinter Lehre (rund 32 Prozent) und Forschung (rund 25 Prozent) landet mit etwa 20 Prozent bereits die akademische Selbstverwaltung, also etwa die Tätigkeit in Gremien, aber auch die
Koordination etwa von Erasmus-Studenten. Zehn Prozent der Zeit
verschlingen Aufgaben und Funktionen in der Scientific Community wie
etwa die Organisation von Tagungen oder die Tätigkeit in
wissenschaftlichen Gesellschaften, neun Prozent gehen für
Gutachtertätigkeiten drauf, die restlichen vier Prozent für andere
Aktivitäten.

Hindernis akademische Selbstverwaltung

Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im Ausmaß der
akademischen Selbstverwaltung ein zunehmendes Hindernis sehen. Vier
Fünftel stimmten der Aussage zu, dass die universitären
Verwaltungsabläufe die eigene Forschungstätigkeit hemmen. Auch die zunehmende Lehrbelastung behindere für 73 Prozent die
wissenschaftliche Tätigkeit.

Ebenfalls abgefragt wurden die Arbeitsstunden der Professoren pro
Woche: Während der Vorlesungszeit gaben rund acht Prozent an, mehr als 70 Stunden pro Woche zu arbeiten. Etwa 20 Prozent kamen auf 61 bis 70 Stunden, 45 Prozent auf 51 bis 60 Stunden und 24 Prozent auf 41 bis 50 Stunden. Etwas entspannter geht es in der vorlesungsfreien Zeit zu: Hier gaben drei Prozent an, mehr als 70 Stunden zu arbeiten.
Zwölf Prozent nannten 61 bis 70 Stunden, 31 Prozent 51 bis 60
Stunden sowie knapp 45 Prozent 41 bis 50 Stunden. Zehn Prozent blieben auf 40 Stunden bzw. darunter.