Die Zahlen lassen sich nicht beschönigen, der Bezirk Völkermarkt schrumpft kontinuierlich. Lebten im Jahr 2002 noch 43.660 Personen im Bezirk, waren es 2008 nur mehr 42.927 und 2018 sind es 42.025. Binnen zehn Jahren hat der Bezirk 902 Einwohner verloren. Große Verluste, nämlich 430 Personen, muss die Bezirkshauptstadt hinnehmen. „Ein Hauptgrund sind die Studenten, die ihren Hauptwohnsitz verlegen, weil sie so in den Universitätsstädten Vorteile genießen. Wir versuchen, dem entgegenzuwirken, indem wir die Hälfte des Semestertickets für öffentliche Verkehrsmittel zahlen. Das nehmen circa 30 Studenten in Anspruch“, sagt Bürgermeister Valentin Blaschitz.

Zugenommen haben allerdings die Nebenwohnsitze. 250 Nebenwohnsitze sind seit 2008 angemeldet worden. Blaschitz erhofft sich, dass die Koralmbahn die Lage verbessert. „Wir hoffen, dass wir viele Betriebe herbekommen. Wenn die Arbeitsplätze nicht so weit weg vom Wohnort sind, sind die Chancen höher, dass die Menschen hier bleiben. Wir können nur Rahmenbedingungen schaffen, was wir durch unser Kinderbetreuungsangebot und den modernen Schulstandort bieten“, fährt er fort.

Zulegen konnten Bleiburg, Feistritz ob Bleiburg, St. Kanzian und Gallizien. Bleiburg und Feistritz haben mit der Nähe zum größten Arbeitgeber im Bezirk einen Vorteil. „Die Leute wollen nicht mehr pendeln und ziehen näher zu den Firmen Mahle und Bosch Mahle. Wir haben sogar Zuzug aus Vorarlberg, Belgien oder Deutschland“, sagt Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig, der in den letzten zehn Jahren Maßnahmen setzte: „Durch unser Baulandmodell haben wir günstige 64 Parzellen schaffen können, 53 sind verkauft. Zusätzlich wurden 50 soziale Wohnungen errichtet.“