Sie sind seit Februar der neue Direktor der Caritas Kärnten. Wenige Wochen später kam Corona. Das kann man wohl als groben Einstieg bezeichnen.
Ernst Sandriesser: Für mich persönlich ja, für die Caritas nicht so sehr. Bei Hilfsorganisationen wird in Krisen ein Schalter umgelegt, ein Krisenstab einberufen und schon geht’s los. Was aber der Unterschied war, wir sind es gewohnt rauszugehen, um zu helfen. Dieses Mal war es nichts mit Ärmel aufkrempeln, dieses Mal mussten wir drinnen sitzen bleiben. Natürlich haben wir aber unsere Einrichtungen für Alte, Pflegebedürftige sowie Menschen mit Behinderung weiter betrieben. Schwieriger war es in der Hauskrankenpflege. Viele wollten nicht, dass wir zu ihnen nach Hause kommen. Umgekehrt durften etwa Obdachlose und Arbeitslose, die Versorgung gebraucht hätten, nicht zu uns kommen. Deshalb haben wir unter anderem Lebensmittelgutscheine zu den Betroffenen nach Hause geschickt.