Eine willkommene Abwechslung zum überwiegend theoretischen Unialltag bot Medizinstudenten die "Summerschool" des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan und des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt. Vom 28. bis 29. Juni nutzten die Teilnehmer das Angebot, praktische medizinische Kenntnisse zu erwerben und über das Studium hinaus Erfahrungen zu sammeln.

Die Studierenden hatten die Möglichkeit, in Form von Intensivtrainings und praktischen Übungen einen Einblick in die breiten Leistungsspektren der beiden Ordenskrankenhäuser zu bekommen. Ehe Untersuchungen von Patienten und ihren Krankheiten auf dem Stundenplan stehen, müssen sich Medizinstudenten erst durch zahlreiche naturwissenschaftliche Fächer arbeiten. „Auch danach kommen praktische Inhalte im Studium oft zu kurz“, weiß Oberärztin Martina Ortner, Internistin am Krankenhaus St. Veit und Programm-Koordinatorin der "Summerschool".

Dieter Steinwender vermittelte im Rahmen der Summerschool typische Fertigkeiten aus dem Alltag der orthopädischen Diagnostik
Dieter Steinwender vermittelte im Rahmen der Summerschool typische Fertigkeiten aus dem Alltag der orthopädischen Diagnostik © Heike Fuchs

„Anhand praxisorientierter Kurse und Vorträge vermitteln wir den Studierenden deshalb Fertigkeiten, die sie in ihrem späteren klinischen Alltag immer wieder benötigen“, so der Vorstand der Abteilung für Innere Medizin Primarius Franz Siebert.

2-Tage-Workshop für Studierende

Ein wesentlicher Aspekt der "Summerschool" ist die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. In Kleingruppen durchliefen die Nachwuchsmediziner verschiedene praktische Stationen: So lernte der medizinische Nachwuchs beispielsweise auch an Schweinefüßen verschiedene Knoten- und Nahttechniken. Anhand einer Reanimationspuppe trainierten die angehenden Ärzte Maßnahmen der Wiederbelebung und die Beatmung per Maske. Krankheitsbilder wurden bei Patientenvisiten durch „bedside teaching“ erörtert und die korrekte Diagnosestellung von Röntgen- und Sonographie-Befunden wurde von erfahrenen Klinikern präsentiert.

Vermittelt wurden zudem typische Fertigkeiten aus dem Alltag der
orthopädischen Diagnostik. Die erfahrene Rheumatologin des Elisabethinen-Krankenhauses, Oberärztin Michaela Kriesmayr-Lungkofler vermittelte die neuesten medizinischen Erkenntnisse zu entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Der Workshop „Gynäkologie & Pränataldiagnostik“ stellte die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der
vorgeburtlichen Untersuchungen vor.

Das „Mekka“ junger Turnusärzte

Da die "Summerschool" wichtige Skills und Fertigkeiten für den klinischpraktischen Alltag vermitteln soll, ist die Teilnehmerzahl auf 15 Personen beschränkt – so werden die Lerngruppen bewusst klein gehalten. Die Nachfrage gibt diesem Konzept auch in der fünften Auflage Recht: Die Plätze waren binnen kürzester Zeit ausgebucht.

Verschiedene Knoten- und Nahttechniken wurden ebenfalls geübt
Verschiedene Knoten- und Nahttechniken wurden ebenfalls geübt © Heike Fuchs

"Summerschool" endete mit Diplom

Neben der Vermittlung von praktischen Inhalten hatten die Teilnehmer genügend Zeit um in Kontakt mit den Krankenhausärzten zu treten und Informationen zum Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ) und Berufsperspektiven zu bekommen. Dies stand vor allem bei der Diplomverleihung und anschließender Grillfeier im Mittelpunkt.

Ausbildung im Krankenhaus St. Veit/Glan

Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan können Studierende große Teile des Klinisch-Praktischen Jahres (KPJ) in allen Abteilungen des Hauses absolvieren. Zusätzlich steht ein umfassendes Fortbildungs- und Schulungsprogramm zur Verfügung. „Unser Spital bietet als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck eine breite Palette für Jungärztinnen und Jungärzte“, sagt der Ärztliche Direktor und Vorstand der Abteilung für Chirurgie, Primarius  Jörg Tschmelitsch, Mitglied der US-amerikanischen chirurgischen Fachgesellschaft (FACS).