"Es ist die Spitze des Eisberges“, sagt Doris Pescosta. Die Anwältin vertritt einen aus Südtirol stammenden Sillianer, der in der vergangenen Woche von der italienischen Straßenpolizei „gefilzt“ wurde. Der Mann, wohnhaft und beschäftigt in Osttirol, wurde in Klausen an der Autobahn angehalten – seitdem ist er um knapp 500 Euro ärmer und hat kein Auto mehr. Sein Privatauto wurde beschlagnahmt. Aufgedeckt hat den Fall die „Neue Südtiroler Tageszeitung“. Zum Hintergrund: Matteo Salvini, Italiens Innenminister, hat im Jahr 2018 ein Sicherheitsdekret verabschiedet. Hauptsächlich geht es darin um Verschärfungen im Asylbereich. Es beinhaltet auch eine folgenschwere Bestimmung für Autofahrer. Italiener dürfen in Italien nur mehr mit Autos fahren, die eine italienische „Targa“ haben. Ausgenommen sind Firmenautos, wenn die Firma keinen Sitz in Italien hat und Mietautos, wenn die Vermietungsgesellschaft keinen Sitz in Italien hat.