Aufgrund von Murenabgängen war die B 100 Drautalstraße zwischen Radlach (Steinfeld) und Greifenburg seit Tagen gesperrt. „Mittwochabend gegen 18 Uhr wurde die Straße einspurig geöffnet. Wir haben die Geländekante gegen das Eindringen von Wasser abgesichert. Am Fuß der Abrutschung wurden Betonleitwände aufgestellt und mit heruntergekommenen Bäumen eine notdürftige Sperre errichtet“, erklärt der Leiter des Straßenbauamts Spittal, Horst Tuppinger. Die Einspurigkeit dieses Straßenstücks soll aufrecht bleiben, bis der Hang „abgetrocknet“ ist, dann wird erneut begutachtet und entschieden.
Auch die Sperre der L5 Baldramsdorfer Straße zwischen Baldramsdorf und Gendorf wurde mittlerweile aufgehoben. Die Stelle wurde geräumt.
An der B 106 zwischen Semslach und Flattach, an der L 20a Fraganter Straße und an der frei geräumten B 105 Mallnitzer Straße gab es Donnerstagnachmittag Begutachtungen. Die Mallnitzer Straße ist laut Tuppinger bereits wieder für den Verkehr freigegeben. "Der Straßenmeisterei Winklern ist es gelungen, die Straße im Bereich einer betroffenen Kehre so zu verbreitern, dass es möglich ist, an der Schadstelle vorbeizukommen. Die Verkehrsfreigabe gilt jedoch nur so lange die Sicherheit gewährleistet ist", informiert Straßenbaureferent Martin Gruber. "Bei Regen wird sie sofort wieder gesperrt", fügt Tuppinger hinzu.
Jederzeit wieder Sperren möglich
Ebenfalls freigegeben - im Schadensbereich einspurig - wurde die Fraganter Straße sowie die B 106 Mölltalstraße unter Auflage einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h und einer Steinschlagwarnung, wobei auch hier gilt, dass sie jederzeit situationsbezogen wieder gesperrt werden kann. Einspurig befahrbar ist auch die B 88 zwischen Radenthein und Bad Kleinkirchheim.
Neue Hangrutschung bei B 99
An der B 99 Katschbergstraße zwischen Gmünd und Eisentratten meldete Tuppinger Donnerstagnachmittag eine neue Hangrutschung. „Es gibt über 50 Rutschungen, die nur Landes- und ehemalige Bundesstraße betreffen, im Bezirk. Wir schauen gemeinsam mit Geologen und Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung, dass wir die Befahrbarkeit so weit wie möglich herstellen können“, führt Tuppinger das Ausmaß vor Augen.
35.000 Einsatz- und 10.000 Gerätestunden
"Da die Böden und Hänge völlig durchnässt sind, treten derzeit immer wieder neue Rutschungen und Erdströme im Bereich der Oberkärntner Landesstraßen auf. Die Bevölkerung muss deshalb auch in den kommenden Tagen immer wieder damit rechnen, dass einzelne Straßenabschnitte aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssen“, weist Gruber hin. Die Mannschaften der Kärntner Straßenverwaltung haben seit Einsetzen der starken Niederschläge an der Aufarbeitung von Schnee- und Windbrüchen sowie zur Beseitigung von Hangrutschungen bis heute 35.000 Einsatzstunden und 10.000 Gerätestunden geleistet. "Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken", sagt Gruber. Eine Schadenseinschätzung im Bereich der Landesstraßen ist derzeit noch nicht möglich.