Wenn Sie die politische Lage im In- und Ausland beobachten, was geht Ihnen da durch den Kopf?
Bernhard Gitschtaler: Viel Sorge. Von der politischen Stimmung her fühle ich mich in Kärnten gerade wohler, als sonst wo in Österreich. Wir erleben Bewegungen, die demokratische, offene Gesellschaften hinter sich lassen wollen. Eine Tendenz, die mich als brennenden Europäer sehr beschäftigt. Diese Hasssprache gab es bereits in den dreißiger Jahren. Ein großer Unterschied zu heute ist jedoch, dass wir keine Probleme existenzieller Natur haben. Man redet von einer Migrationskrise, die es so nicht gibt. Die Politik arbeitet mit Angst und Sündenbockpolitik. Man hat eine extrem schlechte Grundstimmung geschaffen und dringende soziale Probleme auf die Seite geschoben. Eine Leistung, wo man in Österreich speziell der FPÖ und ÖVP auf Bundesebene, spitz formuliert, fast gratulieren muss.