
Am Donnerstag wird der eine oder andere Modine-Mitarbeiter aus dem Gailtal wahrscheinlich erst realisieren, dass es jetzt wirklich vorbei ist. Am Mittwoch hatten über 120 Mitarbeiter den letzten Arbeitstag. Vor gut zwei Wochen wurde bekanntgegeben, dass der Zulieferer für Kühler- und Klimatechnik den Standort in Kötschach-Mauthen mit rund 146 Mitarbeitern schließen wird.
„Die Produktion wird am Donnerstag heruntergefahren. Am Mittwoch wurden noch die letzten Geräte verpackt. Es wird nun noch ein wenig dauern bis der gesamte Betrieb zum Stillstand kommt“, sagt Betriebsratvorsitzender Michael Gassmayer. Auf der einen Seite ist es für manche Mitarbeiter eine Erleichterung nicht mehr in den Betrieb zu müssen, laut Gassmayer wird aber für viele der wirkliche Schock erst kommen, wenn sie Mitte Dezember das Kündigungsschreiben in den Händen halten. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben werden diese nämlich erst ab 15. Dezember offiziell ausgesprochen.
Sozialplanverhandlungen
Am Donnerstag werden nur mehr gut 20 Mitarbeiter in der Werkshalle tätig. Darunter großteils Personen, die sich um Verwaltung, Spedition, Magazin und Serviceangelegenheiten kümmern. Manche von ihnen werden noch bis Jahresende damit beschäftigt sein, alles für die endgültige Schließung vorzubereiten.
Währenddessen finden die weiteren Sozialplanverhandlungen mit der Konzernleitung statt. Gestern wurden weitere Gespräch geführt. „Wir haben ein Angebot des Konzerns und unsere Forderungen. Momentan klaffen diese beiden Vorstellungen noch auseinander und es gibt keine Einigung. Ich hoffe, dass wir uns bald annähern und vor Weihnachten noch zu einem Ergebnis kommen, mit dem alle zufrieden sein können“, sagt der Betriebsratsvorsitzende.
In Kötschach-Mauthen werden derzeit auch seitens der Gemeinde alle Hebel in Bewegung gesetzt, um für die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet zu sein. „Momentan werden viele Termine koordiniert. Etwa mit Land und ÖBB, um das ÖBB-Gelände als mögliches Gewerbegebiet zu gewinnen“, sagt Bürgermeister Walter Hartlieb. Planerische Gutachten und Erschließungskonzepte dafür befinden sich schon in Vorbereitung. Für das Gelände gibt es laut Hartlieb schon einige Kleinunternehmen, die ihr Interesse bekundet haben. „Es handelt sich um Neuansiedlungen und um bestehende Unternehmen, die einen neuen Standort suchen“, erklärt Hartlieb.
Gespräche mit der Modine-Konzernleitung bezüglich einer Nachnutzung des Areals soll es erst geben, wenn die Sozialplanverhandlungen abgeschlossen sind.
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