Das Restaurant im neuen Römerbad passt sich dem Design an: Geradlinig, etwas kühl, sehr modern. Für die meisten Besucher ist es Einkehr nach Sauna und Bad. Dementsprechend groß ist die Auswahl an sehr guten und reich belegten Pizze und großen, aber kreativen Salaten. Mit feinen Dressings und schlanken Zutaten wie Sesam-Putenstreifen oder Garnelen, killen sie keineswegs den Fitness-Effekt der Sauna.
Nur die wenigsten wissen, dass man bei den Jungen Römern auf schön gedeckten Tischen sehr erfreulich speisen kann. Der steirische Koch Josef Ternes nützte das Marktangebot an frischem Bärlauch diesmal sehr ausführlich: Für die cremige und herrlich bärlauchige Suppe (3,80 Euro), zu den Erdäpfeln zum Kalbswiener (13,70 Euro) und als Sauce zu den Schwarzwurzeln. Letztere wären alleine für sich aber besser zur Geltung gekommen.
Der Tafelspitz, den die Schwarzwurzeln begleiteten, zerging förmlich auf der Zunge (11,20 Euro) – beste Fleischqualität, wie auch das Kalbfleisch für das schön dünne und knusprige Wienerschnitzerl. Der Koch warf es nicht zeitsparend in den Fritter, sondern buk es goldgelb in Butterschmalz heraus. Wenn er das überschüssige Fett abgetupft hätte, wäre das Schnitzerl perfekt geraten. Eine Sensation waren die Kletzennudeln (4,50 Euro) mit reichlich Fülle und zart schmelzender Honigbutter. Eine Offenbarung, die Weinkarte, die viel enthält, was es in bekannten Weinbaugebieten vom Burgenland bis Australien gibt. Norwood Estate (Glas 4,50 Euro).
(Stand: 9. März 2008)
Elisabeth Tschernitz-Berger