Vor Kurzem klingelte das Handy von Reptilienzoo-Chefin Helga Happ. Am anderen Ende der Leitung war eine verzweifelte Piranha-Besitzerin aus Niederösterreich. "Die Frau war erkrankt und konnte sich nicht mehr um ihre Fische kümmern", so Happ, die sich kurzerhand dazu entschloss, die 30 Zentimeter großen Piranhas im Reptilienzoo aufzunehmen. Am nächsten Morgen fuhr sie los. In Niederösterreich angekommen, verfrachtete sie jeden Tropenfisch einzeln in einen Wassereimer. "In Stress-Situationen neigen Piranhas dazu, sich gegenseitig zu beißen", erklärte Happ.
Weil sie in den Eimern aber nur eine begrenzte Zeitlang überleben können, zählte bei der Rückfahrt jede Minute. Ausgerechnet an diesem Tag braute sich jedoch ein Föhnsturm über Österreich zusammen. "Es war eine Höllenfahrt", erinnert sich Happ. "Es stürmte und schneite."Vier Mal wurde Happ auf der Fahrt von Niederösterreich nach Klagenfurt von einem Radargerät geblitzt. "Ich hatte Angst, dass die Fische ersticken, und wollte sie einfach nur in Sicherheit bringen", sagt Happ.